Musk will den Twitter-Deal neu verhandeln.

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Der Streit um die Twitter-Übernahme geht in die nächste Runde. Nachdem Elon Musk am Montag eine Neuverhandlung des Kaufpreises in den Raum gestellt hatte, konterte der Verwaltungsrat des Kurznachrichtendiensts am Dienstag mit der Veröffentlichung offizieller Details zum Twitter-Deal. Außerdem stellte das Unternehmen laut "Heise" klar, am ausgehandelten Vertrag festhalten zu wollen.

Ursprünglich stellte der Tesla-Chef den Anteilseignern 54,20 Dollar pro Aktie in Aussicht, bevor er Ende vergangener Woche ankündigte, den Deal "pausieren" zu wollen. Als Begründung nannte er eine Überprüfung der Anzahl von Fake-Konten auf der Plattform. Den offiziellen Zahlen scheint er nicht zu glauben. Laut ihm könne man "nicht den gleichen Preis für etwas zahlen, das viel schlechter ist als behauptet", sagte der Tesla-Chef auf einer Konferenz in Miami.

Pausierung nicht möglich

Abgesehen davon, dass eine solche "Pausierung" der Übernahme rechtlich nicht möglich ist, zeigt ein am Dienstag veröffentlichter Bericht nun auf: Elon Musk verzichtete während den Verhandlungen auf die übliche Due Diligence, also die sorgfältige Prüfung des Deals. Zu den jetzt kritisierten Themen scheint der Milliardär damals keine einzige Frage gestellt zu haben. Stattdessen soll er einen schnellen Abschluss der Verhandlungen forciert haben, berichtet "ZDNet".

"Vor Abschluss der Übernahmevereinbarung bat Herr Musk nicht um den Abschluss einer Vertraulichkeitsvereinbarung und forderte keine nichtöffentlichen Informationen über Twitter an", heißt es in den Dokumenten zur Übernahme, die auch an die US-Börsenaufsicht übermittelt wurden. Der Verwaltungsrat stelle deshalb klar, die Transaktion weiterhin zum vereinbarten Preis durchführen zu wollen und diese "so schnell wie möglich abzuschließen". Sollte Musk den Deal trotz allem absagen, droht eine Strafzahlung in Höhe von einer Milliarde Dollar.

Große Summen

Auch die derzeitige Unternehmensführung würde im Fall eines Abschlusses der Übernahme mit hohen Zahlungen aussteigen, schreibt "ZDNet". CEO Parag Agrawal würden demnach 60,2 Millionen Dollar zustehen, dem Finanzchef Ned Segal 46,4 Millionen und der Twitter-Chefjuristin Vijaya Gadde weitere 30 Millionen Dollar. (red, 18.5.2022)