280 Fiakerpferde touren täglich durch die Wiener Innenstadt.
Es sind nicht nur die steigenden Temperaturen, die Anlass für die Debatte um ein mögliches Fiakerverbot geben. Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) – der auch für den Tierschutz zuständig ist – plädiert dafür, sich Gedanken darüber zu machen, ob man ein Pferd "diesem Stress" aussetzen möchte und ob der Einsatz von Fiakern in einer Großstadt überhaupt noch zeitgemäß ist. Im Juni sind Gespräche mit der Stadt anberaumt. Für Tierschutzorganisationen wie die "Vier Pfoten" ist Rauchs Vorstoß erfreulich. Andere wiederum betrachten Fiaker als Kulturgut Wiens, das vor allem für den Tourismus von Relevanz ist und nicht aus dem Stadtbild wegzudenken wäre.
So denkt die Community über ein mögliches Fiakerverbot
Pro Fiakerverbot von "Umbro990"
"Gut so, es ist nicht unbedingt die Hitze das Problem – die meisten Pferde sind recht hitzeresistent. Problematisch ist, dass die Pferde im Schwerverkehr am Ring unterwegs sind – zudem auf den Zufahrtsstraßen im Morgen- und Abendverkehr. Autofahrer nehmen teilweise null Rücksicht und brettern wie verrückt an den Pferden vorbei. Und den ganzen Tag in der Betonwüste der Innenstadt herumgehen ist natürlich auch alles andere als artgerecht."
Kontra Fiakerverbot von "Stigmatodactylus Aquamarinus"
"Ich finde die Fiaker schon wichtig und würde wirklich Routen empfehlen, die das klassische Wien, aber mit Grünbereich abbilden. Artgerechte Haltung und Auslauf in größeren Koppeln sind auf jedem Fall für die Pferde erforderlich. Außerdem würde ich Tourist:innen die Geschichte der Fiaker und das Leben der Fiakerpferde präsentieren, indem ich eine Route von der Pferdehaltung und Unterkunft bis zum Riesenrad anbieten würde. Man könnte wirklich mehr daraus machen – vielleicht ein Fiakermuseum?"
Wie sehen Sie das?
Würden Sie ein Fiakerverbot in Wien befürworten? Was spricht dagegen? Welche Bedingungen bräuchte es, um das Wohl der Tiere und das wirtschaftliche Interesse zu vereinen? Diskutieren Sie im Forum! (mawa, 19.5.2022)