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Sepp Straka

Foto: Andy Lyons/Getty Images/AFP

Tulsa (Oklahoma) – Wenn am Donnerstag die Golf-Weltelite bei der US-PGA-Championship abschlägt, dann sind mit Sepp Straka und Bernd Wiesberger auch zwei Österreicher im Southern Hills Country Club von Tulsa, Oklahoma, am Start. Während der Burgenländer Wiesberger zum neunten Mal beim zweiten Majorturnier des Jahres antritt, ist es für den gebürtigen Wiener Straka der zweite Anlauf. Als Top-Favorit gilt Masters-Sieger Scottie Scheffler, auch Superstar Tiger Woods ist dabei.

Selbstbewusster Wiesberger

Wirklich rund lief es für Wiesberger heuer noch nicht, bei den vergangenen drei Turnieren auf der DP World Tour standen die Plätze 37 (Antwerpen), acht (Girona) und 38 (Tarragona) am Ende am Scoreboard. Dennoch zeigte sich der 36-Jährige, der beim Masters in Augusta gefehlt hatte, optimistisch, in Tulsa am millionenschweren Preisgeldkuchen mitnaschen zu können. "Ich bin davon überzeugt, dass ich in einer guten Woche um die absoluten Top-Platzierungen mitspielen kann und werde das Turnier auch dementsprechend angehen", meinte der Burgenländer selbstbewusst.

Seine beste Platzierung bei der PGA Championship war 2014 im Valhalla Golf Course in Louisville, Kentucky, Platz 15. "Natürlich war es damals ein tolles Erlebnis, im letzten Flight einer Major-Championship zu stehen", erinnerte er sich an die Situation nach Rang zwei nach der dritten Runde. "Allerdings konnte ich die Chance für ein besseres Ergebnis damals nicht nutzen. Mittlerweile habe ich viel mehr Erfahrung, auch im Umgang mit Drucksituationen an einem Sonntag bei großen Turnieren."

Mit einer Topleistung könnte er sich gleich doppelt belohnen: "Erklärtes Ziel in den nächsten Wochen ist die Qualifikation für die US Open. Ein gutes Ergebnis bei der Championship wäre dafür natürlich von Vorteil." Der Platz in Tulsa ist allerdings Neuland für Wiesberger. Der Kurs gehört mit rund 6,9 Kilometern Länge und zwei Par-5-Löchern über 550 Metern zu den längsten Par-70-Anlagen auf der Tour.

Straka hofft auf Formanstieg

Für Longhitter Straka könnte dies zum Vorteil werden. Der Austro-Amerikaner hatte 2020 sein PGA-Championship-Debüt mit Rang 66 beendet. Dass der 29-Jährige großes Potenzial hat und dieses auch ausschöpft, hat er heuer mit seinem ersten Toursieg beim Honda Classic unter Beweis gestellt. Beim Masters-Debüt im April wurde Straka 30. Die vergangenen drei US-PGA-Turniere verliefen für ihn aber nicht nach Wunsch, zweimal verpasste er den Cut und am vergangenen Wochenende gelang nur Rang 73.

Mickelson fehlt

Titelverteidiger Phil Mickelson ist in Tulsa nicht am Start. Der US-Golfer, im Vorjahr im Alter von 50 Jahren ältester Majorsieger überhaupt, liegt im Streit mit der PGA Tour. Er hatte in einem Interview sein Interesse an einer von Saudi-Arabien finanzierten Super Golf League geäußert. Er meinte darin, dass eine solche Serie für einen positiven Wandel im Profigolf sorgen könne.

Über das saudische Regime sagte der sechsfache Major-Sieger: "Wir wissen, sie haben Khashoggi getötet und eine fürchterliche Historie bei Menschenrechten. Sie exekutieren Menschen, weil sie schwul sind. Man weiß das, aber warum ziehe ich es trotzdem in Betracht? Weil es eine einmalige Gelegenheit ist, zu verändern, wie die PGA-Tour läuft." Kollegen und Medien hatten daraufhin heftige Kritik geäußert. Mickelson entschuldigte sich. In der vergangenen Woche sagte er seine Teilnahme am zweiten Major des Jahres ab.

Woods kritisierte Mickelson dafür. "Es ist immer enttäuschend, wenn der Titelverteidiger nicht hier ist", sagte der US-Star: "Phil hat einige Dinge gesagt, gegen die sich viele von uns, die sich der Tour und dem Erbe der Tour verpflichtet fühlen, gewehrt haben." Und weiter: "Es gibt hier draußen viel Geld. Aber es ist wie bei jedem anderen Sport auch. Man muss da rausgehen und es sich verdienen. Es ist nur nicht von vornherein garantiert", sagte Woods, Mickelson habe "seine Meinung darüber, wohin sich das Golfspiel entwickeln wird. Ich habe meine Sichtweise."

Scheffler will nachlegen

Der Weltranglisten-Erste und vierfache Saisonsieger Scheffler will nach seinem Masters-Triumph indes nun auch die "Wanamaker Trophy" in die Höhe stemmen. Auch die Nummer zwei, der Spanier Jon Rahm, ist zuletzt wieder in Schwung gekommen und wird bei den Buchmachern neben Scheffler ganz vorne gesehen.

Das bisher letzte von davor siebenmal, dass die PGA Championship in Tulsa Station gemacht hat, war 2007. Damals gewann Woods, der vierfache Sieger dieses Majors fühlt sich besser als bei seinem 47. Masters-Platz und wird bei der 104. Ausgabe des Turniers wieder im Mittelpunkt stehen. An den Event vor 15 Jahren hat er nicht nur wegen seines Triumphes gute Erinnerungen. Mit einer 63 in der 2. Runde stellte er den bis dahin niedrigsten Major-Score ein. Das wurde erst 2017 mit einer 62 unterboten. (APA, red, 18.5.2022)