Dieses Faxgerät wurde zwar ausgemustert, komplett aussterben dürfte die Technologie aber so schnell nicht. (Link zum Foto)

Foto: Abhisek Sarda/CC BY 2.0

Als vor fast 60 Jahren das Faxgerät entwickelt wurde, war es eine geradezu revolutionäre Erfindung. Statt Schreiben mit Post und Boten zu schicken oder auf umständliche Telegramme zu setzen, konnte man ein Dokument über die Telefonleitung in die Ferne schicken, wo es nur einige Sekunden später mehr oder weniger originalgetreu ausgedruckt wurde. Die Technologie wurde zum Selbstläufer, insbesondere in Firmenbüros.

Das Internetzeitalter hat allerdings das Spielfeld umgekrempelt. Heute gibt es E-Mail und Messenger, die den Versand von Nachrichten schneller, besser, energieeffizienter und günstiger ermöglichen. Und optional bieten sie auch Verschlüsselung, um das Mitlesen zu verhindern. Das Fax hat dadurch natürlich an Bedeutung verloren. Doch, so zeigt eine Erhebung, es widersetzt sich seinem Aussterben weiter hartnäckig.

In vielen Firmen gibt es noch Faxnutzer

Der (in der Sache freilich nicht neutrale) Online-Faxdienst eFax hat eine Umfrage unter 1.001 IT-Führungskräften und geschäftlichen Entscheidern in Unternehmen verschiedener Größe aus der Privatwirtschaft sowie der öffentlichen Hand geführt. Dabei stellte sich heraus, dass es in 54 Prozent der Unternehmen zwischen sechs und 50 Faxnutzer gibt. In weiteren 20 Prozent sind es sogar mehr als 50.

Das dürfte sich so schnell auch nicht ändern. 35 Prozent der Befragten rechnen zwar damit, dass die Nutzung von Faxgeräten in ihrer Firma abnehmen wird, ganze 37 Prozent erwarten aber sogar eine Zunahme. 28 Prozent sehen keine Veränderung. Der Wandel hin in Richtung Homeoffice und damit der gestiegene Bedarf zum Versand von Dokumenten dürfte für diese Entwicklung eine wichtige Rolle gespielt haben. Ein Drittel der Befragten verschickt und empfängt auf täglicher Basis wichtige Dokumente, zitiert Techradar.

Zunehmend cloudbasiert

Von den Faxbenutzern setzen 35 Prozent mittlerweile auf cloudbasierte Faxdienste, hier läuft die Kommunikation also zumindest auf einer Seite bereits digital. 31 Prozent nutzen digitale Faxdienste, als auch das Faxgerät. 15 Prozent faxen noch ausschließlich wie in alten Zeiten. Gefaxt werden hauptsächlich Verträge (56 Prozent), Mietvereinbarungen (44 Prozent), Finanzunterlagen (31 Prozent), sensible Geschäftsunterlagen (28 Prozent) sowie Dokumente mit wichtigen Bankdaten (26 Prozent). Dem gegenüber stehen 45 Prozent der Befragten, die passwortgeschützte Mails verschicken und 43 Prozent, die explizit Verschlüsselungssoftware einsetzen.

Als wichtigste Gründe für die Verwendung von Fax wurde Sicherheit (41 Prozent) genannt, gefolgt von der Kosteneffizienz (36 Prozent) und der Erfüllung der europäischen Datenschutzgrundverordnung (34 Prozent).

"Das Fax bleibt wichtig für viele Firmen und ihren Betrieb", schlussfolgert man bei eFax über die Ergebnisse. Als Versandtechnologie für rechtlich wichtige Dokumente werde das auch noch über Jahre hinweg so sein. Cloudbasierte Faxdienste – wie natürlich eFax selbst einer ist – hätten sich den Anforderungen der Zeit angepasst, indem sie eine sichere Infrastruktur geschaffen haben, die den gesetzeskonformen Versand vertraulicher Informationen an Kunden, Partner, Verkäufer und andere Empfänger schnell ermögliche. "Darum wird das geheime Leben des Faxes stets im Herzen vieler Geschäftsprozesse verbleiben." (gpi, 18.5.22)