Oliver Glasner hat den Pokal.

Foto: IMAGO/Ulrich Hufnagel

Sevilla – Oliver Glasner hat als dritter österreichischer Trainer nach Bela Guttmann und Ernst Happel einen Fußball-Europacup-Titel gewonnen. Der 47-jährige Salzburger durfte sich am Mittwochabend im Endspiel der Europa League in Sevilla mit Eintracht Frankfurt über einen 5:4-Sieg im Elfmeterschießen über die Glasgow Rangers freuen und fixierte damit gleich im ersten Jahr bei seinem neuen Klub den größten Erfolg seiner bisherigen Coaching-Karriere.

Der 1956 eingebürgerte gebürtige Ungar Guttmann triumphierte 1961 (3:2 gegen FC Barcelona) und 1962 (5:3 gegen Real Madrid) mit Benfica Lissabon im Meistercup. Happel war ebenfalls im Champions-League-Vorgängerbewerb erfolgreich – neben Feyenoord Rotterdam (1970, 2:1 n.V. gegen Celtic Glasgow) auch mit dem Hamburger SV (1983, 1:0 gegen Juventus Turin). Das war bis Mittwoch auch das letzte Endspiel eines österreichischen Trainers mit einem ausländischen Klub.

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Mit Glasner jubelten auch Martin Hinteregger und Stefan Ilsanker, die bei den Frankfurtern unter Vertrag stehen. Sie mussten allerdings im Finale wie viele ÖFB-Kollegen in der Vergangenheit zuschauen. Bei Hinteregger hatte das wegen seiner Oberschenkelblessur Verletzungsgründe, Ilsanker war nicht für das Europacup-Frühjahr nominiert worden.

Ein ähnliches Schicksal hatten auch Heinz Schilcher (1972 und 1973, Meistercup mit Ajax), Johann Ettmayr (1977, Cup der Cupsieger mit HSV), Andreas Herzog (1996, UEFA-Cup mit FC Bayern), Wolfgang Feiersinger (1997, Champions League mit Borussia Dortmund) und Marko Arnautovic (2010, Champions League mit Inter Mailand) aus diversen Gründen erlebt.

Im Finale gespielt und dann auch über den Pokalgewinn gejubelt haben hingegen Franz Hasil (1970, Meistercup mit Feyenoord Rotterdam, 2:1 n.V. gegen Celtic Glasgow), Hans Krankl (1979, Cup der Cupsieger mit FC Barcelona, 4:3 n.V. gegen Fortuna Düsseldorf), Bruno Pezzey (1980, Uefa-Cup mit Eintracht Frankfurt, 2:3 auswärts und 1:0 daheim gegen Borussia Mönchengladbach) und David Alaba (2013, Champions League mit Bayern, 2:1 gegen Dortmund, sowie 2020, 1:0 gegen Paris St. Germain).

Alaba hat am 28. Mai in Paris mit Real Madrid gegen Liverpool die Möglichkeit zu seinem persönlichen Triple. Bereits zuvor bekommt es Gernot Trauner im Conference-League-Endspiel mit Feyenoord Rotterdam am 25. Mai in Tirana mit der AS Roma zu tun. (APA, 19.5.2022)