Die Uniqa-Gruppe legte ebenso Quartalszahlen vor...

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...wie die Generali.

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Die Uniqa-Versicherungsgruppe ist besser ins neue Jahr gestartet als von Analysten erwartet. Auch der italienische Versicherungskonzern Generali legte am Dienstag solide Quartalszahlen vor.

Im ersten Quartal stieg der Nettogewinn der Uniqa um 19 Prozent auf 106,4 (89,4) Millionen Euro, das Vorsteuerergebnis (EGT) wurde bei 112,8 (112,1) Millionen Euro gehalten. Die verrechneten Prämieneinnahmen wuchsen um 4,3 Prozent auf 1,859 Milliarden Euro, teilte die Uniqa am Donnerstag mit.

Abschreibungen auf russische und ukrainische Bonds wurden nicht vorgenommen. Auf Basis eines vereinfachten IFRS-Abschlusses habe man per 31. März keinen eindeutigen Trigger dafür gesehen. Für den per 30. Juni fälligen Halbjahresbericht werde man die Situation neu bewerten. Die Gruppe prüfe aber alle Optionen für die Zukunft am russischen Markt, bis hin zu einem vollständigen Ausstieg, heißt es. Bereits im Februar hatte man beschlossen, alle Investitionen am russischen Versicherungsmarkt zu stoppen. 2021 entfiel auf Russland rund ein Prozent der gesamten Konzernprämien.

Kein Ausblick in Zahlen

Einen Ergebnisausblick gibt die Uniqa wegen der unsicheren weiteren Kapitalmarktentwicklung infolge des Krieges von Russland gegen die Ukraine für heuer nicht ab. Im Kerngeschäft sehe man sich aber aktuell sehr stabil, man gehe von einem Prämienwachstum aus. "Was in unserer eigenen Verantwortung liegt, verläuft derzeit nach Plan", so Uniqa-CEO Andreas Brandstetter. Alles außerhalb der eigenen Gestaltungsmöglichkeiten, "wie etwa die weitreichenden Konsequenzen des verheerenden Angriffskriegs gegen die Ukraine", versuche man bestmöglich zu bestreiten.

Das Kapitalanlageergebnis erhöhte sich im ersten Quartal um 12,9 Prozent auf 169,6 (150,1) Millionen Euro, getrieben durch höhere Realisate aus Aktien und auch aus festverzinslichen Wertpapieren. Der Kapitalanlagebestand verringerte sich gegenüber Ende 2021 von 21,785 auf 20,405 Milliarden Euro.

Die Combined Ratio – Schäden und Kosten, gemessen an den Prämieneinnahmen – erhöhte sich nach Rückversicherung binnen Jahresfrist leicht von 90,9 auf 92,8 Prozent, weil die Kostenquote in der Sparte Schaden/Unfall etwas angestiegen ist. Die Gesamtkostenquote sank aber leicht auf 26,8 (27,2) Prozent.

Rückgang der Beschäftigten

Beim Prämienplus von 4,3 Prozent auf 1,859 Milliarden Euro im ersten Quartal wuchsen die laufenden Prämien um 4,0 Prozent auf 1,817 Milliarden und die Einmalerlagsprämien in der Lebensversicherung um 21,1 Prozent auf 41,9 Millionen. In der Schaden- und Unfallversicherung legte man um 4,6 Prozent auf 1,102 Milliarden zu, in der Krankensparte um 5,5 Prozent auf 326,0 Millionen. Die Lebensversicherung wuchs um 2,7 Prozent auf 431,0 Millionen.

Uniqa Österreich erhöhte die Einnahmen um 3,9 Prozent auf 1,197 Milliarden Euro, bei den internationalen Konzerngesellschaften betrug das Plus 5,6 Prozent auf 662,2 Millionen Euro.

Die Versicherungsleistungen der Uniqa Group im Eigenbehalt stiegen um 3,8 Prozent auf 1,063 Milliarden Euro. Das Eigenkapital reduzierte sich von Ende 2021 bis Ende März aufgrund des Zinsanstiegs von 3,304 Milliarden auf 2,657 Milliarden Euro. Die Solvency-II-Quote lag zuletzt bei 208 Prozent, nach 195 Prozent Ende März 2021. Die durchschnittliche Beschäftigtenzahl der Uniqa Group sank binnen Jahresfrist von 14.817 auf 14.387.

Zuversicht bei Generali

Generali hat im ersten Quartal 2022 einen Nettogewinn von 727 Millionen Euro verzeichnet. Im Vergleichszeitraum 2021 waren es 802 Millionen Euro gewesen. Ohne Abschreibungen hätte der Nettogewinn 863 Millionen Euro betragen, teilte Generali am Donnerstag mit.

Das Betriebsergebnis belief sich auf 1,6 Milliarden Euro, was einem Plus von 1,1 Prozent gegenüber des Vergleichszeitraums 2021 entspricht. Die Prämien der Gruppe beliefen sich auf insgesamt 22,32 Milliarden Euro (Plus von 6,1 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2021). Das sei auf ein Wachstum sowohl im Lebens- als auch im Schadenversicherungsbereich zurückzuführen.

"Die Ergebnisse des ersten Quartals bestätigen die ausgezeichnete Leistung Generalis trotz des von Unsicherheiten geprägten Szenarios aufgrund des Konflikts in der Ukraine. Die Entwicklung des Geschäfts in den rentabelsten Segmenten bezeugt die ständige Fähigkeit der Gruppe, Werte zu schaffen und eine solide Kapitalposition zu bewahren", sagte Generali-Finanzchef Cristiano Borean.

Generali unterstütze weiterhin die vom Konflikt in der Ukraine betroffenen Menschen. So wurde ein Drei-Millionen-Fonds eingerichtet und eine globale Spendenaktion unter den Mitarbeitern über die "Human Safety Net Foundation" gestartet, um Unicef bei ihren Aktivitäten zugunsten derjenigen zu unterstützen, die unter dem Krieg leiden, berichtete Borean. (APA, red, 19.5.2022)