Eine Mehrheit der Österreicherinnen und Österreicher wünscht sich einen von der Politik unabhängigeren ORF-Stiftungsrat.

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Wien – Die breite Mehrheit der Österreicherinnen und Österreicher wünscht sich einen entpolitisierten ORF-Stiftungsrat und nicht den Status Quo, dass das Gros der Stiftungsräte parteinahe ist. Das zeigt eine Umfrage, die das Institut für Demoskopie und Datenanalyse (IFDD) im Auftrag der Agentur Mindworker durchgeführt hat.

Auf die Frage "Der ORF wird vom Stiftungsrat geführt, der maßgeblich von Parteien beschickt wird. Finden Sie die derzeitige Lösung gut, oder würden Sie sich eine ORF-Führung wünschen, die nicht von Parteien beeinflusst werden kann, sondern nur aus ExpertInnen besteht?" antworteten 89 Prozent mit "Ich finde, dass der Stiftungsrat nur aus ExpertInnen bestehen sollte". Nur vier Prozent sind der Meinung, dass die aktuelle Lösung passend sei. Sieben Prozent machten keine Angaben.

Die Befragung wurde online unter 800 repräsentativ ausgewählten Teilnehmerinnen und Teilnehmer durchgeführt. Der Befragungszeitraum war von 21. Februar bis 25. Februar 2022. Die Schwankungsbreite beträgt 3,5 Prozent.

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Die 35 ehrenamtlichen und laut Gesetz unabhängigen Stiftungsräte bestimmen etwa den ORF-Generaldirektor mit einfacher Mehrheit und können diesen mit Zweidrittelmehrheit abbestellen. Die Gremienmitglieder beschließen zudem Erhöhungen der ORF-Gebühren und weitere wesentliche Unternehmensentscheidungen. Organisiert sind sie entlang der Parteilinien in so genannten "Freundeskreisen". Die ÖVP-nahen Stiftungsräte haben derzeit eine Mehrheit in dem Gremium. (omark, 19.5.2022)