Der 67-jährige Karl Mahrer lässt sich am Freitag in der Steffl Arena in der Donaustadt zum Parteichef wählen.

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Wo Wiens neuer ÖVP-Chef in spe, Karl Mahrer, sich vorstellen könnte, in Zukunft zu arbeiten, ließ er im Vorfeld seiner Wahl am Freitag wissen: in sogenannten Stundenbüros. Denn "auch nach Corona" werde das Homeoffice für viele Menschen bleiben. Für ihn selbst sind das offenbar keine rosigen Aussichten: "Manchmal ist der Wohnzimmertisch voll, weil dort der Kuchen gebacken wird. Da kann man nicht arbeiten", sagte Mahrer in einem Interview mit der "Kronen Zeitung". Er fordert daher, leere Erdgeschoßzonen als Kurzzeitbüros zu nutzen.

Kurz'sche Formel

Beim Thema Integration gibt sich Mahrer weniger erfinderisch. Er möchte dort weitermachen, wo Ex-Kanzler Sebastian Kurz aufgehört hat. "Wer in Österreich leben will, der muss unsere Werte akzeptieren", sagte der ehemalige Landespolizeivizepräsident. Außerdem dürften jene, die schlecht oder gar kein Deutsch können, nicht die österreichische Staatsbürgerschaft erhalten.

Gerade die Situation in den Schulen sei katastrophal. "Die SPÖ will manchen die Staatsbürgerschaft nachwerfen", behauptet Mahrer. Für die ÖVP hingegen stehe sie am Ende eines gelungenen Integrationsprozesses." Dass man für die Staatsbürgerschaft B2-Niveau in Deutsch braucht und sich Einbürgerungsanträge wegen Missständen bei der zuständigen Wiener Fremdenbehörde MA 35 über Jahre verzögern, spart Mahrer freilich aus.

Was er sich sonst noch wünscht: Die Wiener Polizei soll gestärkt werden und Wien in "Bildung und Integration" investieren. Sein Ziel für die kommende Wien-Wahl 2025: "Die Absolute der SPÖ verhindern und so stark wie möglich sein, um die Volkspartei in Regierungsverantwortung zu bringen. Aber nur in einer Koalition auf Augenhöhe." (red, 19.5.2022)