Laura Sachslehner ... Okay, politisch interessierte Leser und TV-Zuschauer wissen, was jetzt kommt. Laura Sachslehner ist eine junge Frau, die ihren Job als ÖVP-Generalsekretärin sehr ernst nimmt und dabei etwas, soll man sagen, penetrant rüberkommt. Man könnte sie auch ignorieren.

ÖVP-Generalsekretärin Laura Sachslehner nimmt ihren Job sehr ernst.
Foto: © Christian Fischer

Aber Sachslehner redet manchmal über ziemlich wichtige und ernste Sachen, und die Erlangung der österreichischen Staatsbürgerschaft ist eine solche. Kürzlich schrieb sie auf Twitter allen Ernstes: "Die Staatsbürgerschaft ist ein hohes Gut & darf nicht leichtfertig vergeben werden. Trotzdem startet die SPÖ einen neuerlichen Anlauf, den Wert der Staatsbürgerschaft zu schmälern und einen weiteren Pullfaktor für Migration zu schaffen. Die Staatsbürgerschaft muss man sich verdienen." Gut, wir lassen uns jetzt nicht darauf ein, wie sich Millionen die Staatsbürgerschaft "verdient" haben, außer durch die Wahl ihrer Eltern. Aber Sachslehner und die ÖVP wollen ja in ihrer Verzweiflung wieder auf das "Ausländer"-Thema aufspringen. In Wirklichkeit geht es darum, dass es zehntausende Menschen gibt, die hier geboren und aufgewachsen sind und bleiben werden, aber durch ziemlich hohe finanzielle und andere Hürden daran gehindert werden, Staatsbürger zu werden.

Das ist eine demokratische Zeitbombe, die schleunigst entschärft gehört. Nix "Pullfaktor". Die sind schon hier. Sind vielleicht in eine Klasse mit Laura Sachslehner gegangen. (Hans Rauscher, 19.5.2022)