Keine gewagte Prognose: Pep Guardiola wird seine Mannschaft zum Titel dirigieren.

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Manchester/Liverpool – Wo findet am Sonntag die Meisterparty der Premier League statt? Nur 50 Kilometer trennen Manchester und Liverpool, die beiden Städte im Nordwesten von England, die den Fußball auf der Insel dominieren. In der Tabelle ist vor der letzten Runde lediglich ein Punkt zwischen den beiden Riesen. Manchester City hätte mit einem Heimsieg gegen Aston Villa den vierten Titel in fünf Jahren und die insgesamt achte Meisterschaft sicher. Liverpool muss daheim Wolverhampton schlagen.

Für die Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp ist noch das historische Quadrupel möglich – Wetten darauf könnten für einige Glückliche beträchtliche Gewinne abwerfen. Die Titel in Premier League, FA-Cup, Liga-Cup und Champions League hat noch kein Team jemals in ein und derselben Saison geholt. Die "Reds" sind bereits zweifacher Cup-Gewinner und treffen im Champions-League-Finale am 28. Mai in Paris auf Real Madrid.

Die Wahrscheinlichkeit, dass es in der letzten Runde der Meisterschaft noch zum Umsturz an der Spitze kommt, ist jedoch relativ gering. Manchester hat 11 der jüngsten 13 Heimspiele für sich entscheiden, Aston Villa hat seit 2013 nicht mehr gegen City in der Liga gewonnen. Auch Liverpool ist gegen die Wolves zwar haushoher Favorit, rentieren würde sich jedoch nur ein Ausrutscher von Manchester. Bei einem – höchst unwahrscheinlichen – hohen Sieg von Aston Villa könnte Liverpool auch ein Remis reichen.

Bei den "Citizens" gab man sich siegessicher. Trainer Pep Guardiola sagte, sein Team würde die Partie wie ein "normales Premier-League-Spiel" angehen. "Aufgeregt, nervös? Keineswegs", entgegnete der Spanier am Freitag Journalisten. "Falls wir ein Tor bekommen oder straucheln, dann müssen wir es noch einmal probieren und einfach weitermachen. Das ist der beste Weg, sich auf diese Situation vorzubereiten. Und nicht denken, was passiert, wenn wir verlieren." Die nationale Meisterschaft wäre für Guardiola im Vergleich mit der Champions League der größere Erfolg, fügte er hinzu. Einen Titel über 38 Spiele hinweg zu gewinnen, sei "schwieriger" zu realisieren.

Vizemeistertitel als glatter Erfolg

Für Liverpools Klopp würde die Saison auch mit dem Vizemeistertitel als glatter Erfolg durchgehen. "Es war hart, aber auch großartig und eine Freude, diese Saison mitzuerleben. Dieses Team ist außergewöhnlich. Wir haben so viele Gründe zum Feiern", sagte der Deutsche. In Hinblick auf das Champions-League-Finale hielt er fest, dass er bei seinen angeschlagenen Spielern kein Risiko eingehen werde. Dazu zählen Mohamed Salah, der sich mit Tottenhams Son Heung-min um die Torjäger-Krone duelliert, Virgil van Dijk, Fabinho und Joe Gomez. "Meine Optimallösung wäre, dass sie am Wochenende für den Rhythmus alle spielen können oder zumindest auf der Bank sitzen können. Aber wenn nicht, dann nehmen wir es auch so."

Sky zeigt am Sonntag (17 Uhr) nicht nur eine Meister-Konferenz mit Manchester City und Liverpool, sondern auch die beiden Einzelspiele und vier weitere Begegnungen, bei denen es noch um etwas geht. Nicht darunter ist das letzte Spiel von Neo-ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick als Coach von Manchester United. Die "Red Devils" gastieren bei Crystal Palace und könnten im schlimmsten Fall noch aus den Europa-League-Plätzen fliegen. Aktuell liegt United auf Platz sechs, West Ham hat als Siebenter zwei Punkte Rückstand. Der Premier-League-Siebente startet im Sommer im Play-off zur Conference League. (APA; 20.5.2022)