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Soll sie still Kuchenbacken bitte und ihren Kopf nicht mit Politik und sich nicht beschweren.

Foto: Getty Images/Pekic

Die Frau backt Kuchen am Wohnzimmertisch. Die Frau behindert den Mann in seiner Homeoffice-Arbeit. Sagt Karl Mahrer. Eine andere Arbeit als Kuchenbacken und dabei Mannbehindern hat die Frau offenbar nicht.

Der Kuchen, den die Frau, die den Mann bei der Arbeit behindert, backt, ist als Ersatz für das Brot gedacht, das weder die Frau, die den Mann bei der Arbeit behindert, noch der von der Frau bei der Arbeit behinderte Mann derzeit haben.

Kafkaeske Satzkaskaden

Sollte die Frau beim Kuchenbacken und Mannbehindern entgegen allen Erwartungen eine Kritik an der Generalsekretärin der ÖVP loslassen, weil diese die österreichische Staatsbürgerschaft entwertet sieht durch dahergelaufene Zugezogene und deshalb in kafkaesken Satzkaskaden über sie herzieht, statt sich Gedanken über Verarmung, Brot und Kuchen zu machen, ist die kuchenbackende, männerstörende Frau sexistisch. Soll sie still Kuchen backen bitte und ihren Kopf nicht mit Politik und sich nicht beschweren, der Kuchen soll schließlich fluffig und leicht sein wie ihr Kopf.

Kein hohes Gut

Ist die kuchenbackende Frau selbst zugewandert oder Tochter von Zugewanderten, ist sie sowieso uninteressant, weil kein hohes Gut. Die Frau vom Herrn Karl Mahrer backt keinen Kuchen am Wohnzimmertisch, sondern soll Honorare bekommen haben, und jetzt ist er bei der WKStA vorgeladen und muss auf die Werte der Integration pochen. Das hat man davon. (Julya Rabinowich, 23.5.2022)