Wattens verlängert die Meisterschaft.

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Innsbruck – Die WSG Tirol ist am Montag ins Bundesliga-Play-off-Finale um einen Platz im Fußball-Europacup eingezogen. Die Wattener setzten sich im Tivoli-Stadion gegen den LASK durch Treffer von Giacomo Vrioni (22.) und Thomas Sabitzer (45.+1) beziehungsweise Thomas Goiginger (86./Elfmeter) mit 2:1 durch, nun geht es am Donnerstag in Innsbruck und am Sonntag in Wien gegen Rapid um die Teilnahme an der zweiten Runde der Conference-League-Qualifikation.

Der LASK hatte vor 2.742 Zuschauern zunächst etwas mehr Spielanteile, aber wenig Ideen in der Offensive. Die WSG-Profis standen hinten sicher und konnten sich vorne wie so oft in dieser Saison auf ihre beiden Stürmer verlassen. Das Führungstor entsprang einer Flanke von Kofi Schulz, Vrioni sprang höher als Rene Renner und köpfelte ein. Für den Albaner war es das 18. Saisontor, er liegt in der Schützenliste nur noch einen Treffer hinter Red Bull Salzburgs Karim Adeyemi.

Die Linzer antworteten mit einem Distanzschuss von Goiginger, doch Goalie Ferdinand Oswald war auf dem Posten (25.). Danach plätscherte die Partie wieder dahin, ehe kurz vor der Pause auch Sabitzer zuschlug. Der Angreifer kam nach schöner Einzelleistung von Vrioni im Sechzehner zum Ball, ließ LASK-Verteidiger Oumar Sako mühelos aussteigen und bezwang Keeper Alexander Schlager mit einem Flachschuss ins kurze Eck.

Lask nach Seitenwechsel verbessert

Nach dem Seitenwechsel bemühten sich die Oberösterreicher lange mit untauglichen Mitteln um den Anschlusstreffer, die gefährlichste Szene in der zweiten Hälfte gehörte vorerst den Hausherren. Julius Ertlthaler lief in der 65. Minute allein aufs LASK-Tor zu, sein Versuch wurde von Schlager abgewehrt, den Nachschuss knallte Bror Blume neben das Gehäuse.

Bei den Linzern sorgte vor allem Goiginger für einigermaßen Betrieb – in der 71. Minute fand der Ex-ÖFB-Teamspieler neuerlich in Oswald seinen Meister, drei Minuten später verfehlte Goigingers Weitschuss nur relativ knapp das Ziel. In der 86. Minute schließlich erzielte der Flügelspieler per Elfmeter das Anschlusstor, nachdem ein Foul von Raffael Behounek an Andreas Gruber gegeben worden war.

Die Schlussoffensive brachte jedoch nichts mehr ein und so blieb es bei der ersten LASK-Pleite im vierten Spiel unter Trainer Dietmar Kühbauer sowie der zweiten bitteren Niederlage der Gäste gegen die WSG binnen knapp vier Wochen. Damals behielten die Tiroler mit 4:0 die Oberhand. Während der Europacup in der kommenden Saison ohne den diesjährigen Conference-League-Achtelfinalisten über die Bühne geht, lebt für Wattens die Chance auf das erstmalige internationale Antreten. (APA; 23.5.2022)

Fußball-Bundesliga – Europacup-Play-off, Semifinale:

WSG Tirol – LASK 2:1 (2:0)
Innsbruck, Tivoli Stadion Tirol, 2.742, SR Eisner

WSG Tirol spielt am Donnerstag (heim) und Sonntag (auswärts) gegen Rapid um einen Platz in der zweiten Runde der Conference-League-Qualifikation.

Tore:
1:0 (22.) Vrioni
2:0 (45.+1) Sabitzer
2:1 (86.) Goiginger (Elfmeter)

WSG: F. Oswald – Koch, Behounek, Stumberger – Rogelj (83. Ogrinec), Müller (83. Bacher), Ertlthaler, Blume, Schulz – Sabitzer (74. Prica), Vrioni

LASK: Schlager – Potzmann, Sako (60. Boller), Filipovic, Renner – B. Jovicic, Hong (60. Michorl) – Flecker, Horvath, Goiginger – Balic (42. Gruber)

Gelbe Karten: Behounek bzw. Sako, B. Jovicic

Stimmen:

Thomas Silberberger (WSG-Tirol-Trainer): "Es war ein richtiges Play-off-Match mit allen Facetten. Wir haben bärenstark angefangen, sind verdient in Führung gegangen hatten und hatten einen Sitzer aufs 3:0. Dann hat man gesehen, dass der LASK extreme Qualität auch von der Bank hat, er hat uns alles abverlangt. Aber es war ein verdienter Sieg, auch wenn es am Schluss noch einmal eng war. Bei uns ist aktuell die Leichtigkeit des Seins, wir haben uns im Lauf des Jahres von einem Sauhaufen zu einer Mannschaft entwickelt. Wir leben unseren Traum weiter. Jetzt sind wir dort, wo es uns keiner zugetraut hätte. Wir müssen schauen, schnellstmöglich zu regenerieren. Da hat Rapid einen Vorteil, weil uns heute extrem viel abverlangt worden ist. Aber der schwere psychologische Rucksack steht in Hütteldorf und nicht in Tirol. Wir haben jetzt zwei absolute Bonusspiele. Wir können alles gewinnen, und wenn nicht, haben wir eine fantastische Saison gespielt. Ich hoffe, dass wir jetzt am Tivoli endlich die Massen mobilisieren."

Dietmar Kühbauer (LASK-Trainer): "In der ersten Hälfte waren wir weit weg davon, was wir spielen können, da waren wir in den Zweikämpfen kaum existent. Wattens hat kein großes Spiel gemacht, aber wir haben auch nicht in die Gänge gefunden. In der zweiten Hälfte haben wir versucht, das Spiel zu drehen. Aber im Fußball braucht man zwei gute Hälften, und das haben wir seit ich hier bin noch nicht auf den Rasen gebracht. Das muss sich nächste Saison ändern. Wir werden in der nächsten Saison eine Truppe haben, mit der wir es ins obere Play-off schaffen werden. Wattens hat jetzt zwei wunderbare Spiele, in denen sie nichts zu verlieren haben. Der Druck liegt bei Rapid, aber glaube auch, dass sich Rapid durchsetzen wird, weil sie mehr Qualität haben."