Insgesamt gibt es derzeit rund 100 bestätigte Fälle außerhalb des afrikanischen Kontinents.

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London – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht derzeit keine Notwendigkeit von Massenimpfungen gegen Affenpocken. Maßnahmen wie Hygiene und präventives Sexualverhalten würden helfen, die Ausbreitung des Virus einzudämmen, sagte Richard Pebody, Leiter des Teams für Krankheitserreger bei der WHO Europa, am Montag der Nachrichtenagentur Reuters. Die wichtigsten Maßnahmen zur Bekämpfung des Ausbruchs seien die Rückverfolgung von Kontakten und die Isolierung von Infizierten. Die Impfstoffbestände seien relativ begrenzt.

Affenpocken treten hauptsächlich in Afrika auf und nur sehr selten andernorts, was die jüngsten Ausbrüche in anderen Teilen der Welt mit insgesamt mehr als 100 bestätigten und vermuteten Fällen ungewöhnlich macht. Zu den Symptomen gehören Fieber, Kopfschmerzen und Hautausschläge, die meist im Gesicht beginnen und sich auf den Rest des Körpers ausbreiten. Die Krankheit verläuft in der Regel mild.

USA geben Impfstoff aus

Die USA haben indes trotzdem die Ausgabe von Impfstoff gegen die Affenpocken eingeleitet. Es seien mehr als 1.000 Dosen des Mittels Jynneos auf Lager, teilte die Seuchenbehörde CDC am Montag mit. Diese Zahl dürfe sich in den kommenden Wochen deutlich erhöhen. Einer CDC-Vertreterin zufolge soll der Impfstoff Menschen verabreicht werden, die engen Kontakt mit bestätigten Infizierten hatten, sowie Mitarbeitern im Gesundheitsdienst oder besonders gefährdeten Personen. Zwar gebe es zudem mehr als 100 Millionen Dosen eines älteren Pockenimpfstoffs mit dem Namen ACAM2000. Dieser weise jedoch bedeutende Nebenwirkung auf. Der Website der US-Arzneimittelbehörde FDA zufolge wird Jynneos von Bavarian Nordic hergestellt. In den USA gab es zunächst einen bestätigten Fall von Affenpocken und vier Verdachtsfälle. (Reuters, 24.5.2022)