Ein Rezept für Kekse, die schnell und in verschiedenen Varianten zubereitet werden können, verrät Alessandra Dorigato im Gastblog.

Diese köstlichen Kekse sind im Handumdrehen gebacken. Perfekt also für den täglichen Genuss oder, da man sie gut aufbewahren kann, wenn unerwartet Gäste kommen. In Italien tunken wir unsere biscotti übrigens gern in eine Tasse Kaffee oder ein Glas Süßwein, auch die biscotti della monaca.

Das süße Klosterleben

Wer glaubt, dass das Leben im Kloster nur Verzicht und Enthaltsamkeit bedeutete, der irrt. Zumindest, was die Kulinarik anlangt. Seit dem Mittelalter waren Klöster privilegierte Orte, wo unter anderem Brot und Gebäck hergestellt wurden. Zu besonderen Anlässen backten Nonnen zudem große Mengen an Keksen und lokalen Spezialitäten, die sie dann verkauften. Wenn sich die Leckereien auch nicht jeder leisten konnte. Viele Mädchen aus ärmeren Familien wurden in Klöster geschickt, um dem Hunger zu entgehen und die Kunst des Backens zu erlernen. Da sie (vorerst) kein Gelübde abgelegt hatten, waren diese Frauen auch als "Laiennonnen" bekannt.

Foto: Alessandra Dorigato

Die Keksfinanzierung

Das Originalrezept der berühmten Kekse aus dem Kloster Santa Chiara in Catania blieb jahrhundertelang geheim. Schließlich finanzierten Laiennonnen durch ihre Keksproduktion das Kloster und ihren eigenen Aufenthalt dort mit. Doch als der Konvent aufgelöst wurde, entkam das Rezept den Klostermauern: Mara Messina, eine Küchenhilfe, kehrte zu ihrer Familie zurück. Nach langem Drängen gab sie das Rezept wohl an eine Nichte weiter, die mit einem Kekshersteller verheiratet war. Das S-förmige Gebäck, das intensiv nach Anis schmeckt, wurde unter dem Namen biscotti della monaca (Nonnengebäck) bekannt. Das Originalrezept wird bis heute gehütet.

Biscotti della monaca

Heute sind die Kekse unter diesem Namen in diversen Varianten verbreitet. Allen gemeinsam ist die S- beziehungsweise Wellenform. Ich verzichte aber oft darauf und mache sie lieber rund, da die Kekse so weniger zerbrechlich sind und besser aufbewahrt werden können. Auch den Anis lasse ich weg, da meine Familie den Geschmack nicht mag. Wenn Sie ihn mögen: einfach ½ bis 1 Teelöffel Anispulver in den Teig geben.

Foto: Alessandra Dorigato

Zutaten für 12 Kekse à 50 g

  • 130 g geriebene Mandeln
  • 100 g weiche Butter
  • 70-80 g Zucker
  • 1 Ei
  • 100 g ganze Mandeln
  • 40 g Mehl
  • 50 g Haferflocken
  • 1 Prise Salz

Backofen auf 180° C Ober-/Unterhitze vorheizen.

Alle Zutaten in eine Schüssel geben und mit einer Küchenmaschine so lange verrühren, bis eine homogene Masse entsteht. Das dauert in der Regel ein paar Minuten.

Aus dem Teig von Hand ca. 50 g schwere Kugeln formen und diese mit der Handfläche etwas flach drücken. Die Kekse ohne Abstand auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen und ca. 30 Minuten backen. Die Kekse sollen leicht Farbe bekommen, aber nicht zu dunkel werden.

Tipps

  •  Je nach Laune ändere ich die Form der Kekse. Werden sie gleich gegessen, wähle ich zum Beispiel die S-Form. Als Kugeln wiederum bleiben sie innen recht saftig, und Stangen kann ich gut in den Nachmittagskaffee tunken. Denken Sie dran: je dicker und kompakter der Keks, desto länger sollte er backen.
  • Wenn Sie den leichten Marzipangeschmack von den Mandeln nicht mögen, können Sie auch gemahlene Haselnüsse oder Sonnenblumenkerne verwenden.
  • Für Süßmäuler: Nehmen Sie statt der ganzen Mandeln grob gehackte dunkle Schokolade. Diese am besten erst nach dem Rühren mit einem Löffel unter den Teig ziehen.
  • Wer seine Kekse weicher beziehungsweise etwas mürber mag, fügt dem Teig eine Messerspitze Backpulver hinzu. Bewahren Sie die ausgekühlten biscotti della monaca luftdicht verschlossen in Gläsern auf.
Foto: Alessandra Dorigato

Sind Sie auf der Suche nach dem perfekten Rezept für Feiertage und besondere Anlässe? Dann sind Garganelli mit Lamm Ragout das richtige Gericht für Sie. Am besten schmeckt dieses Ragout mit Eiernudeln. Das Rezept finden Sie wie immer auf a-modo-mio.at. Buon appetito! (Alessandra Dorigato, 14.6.2022)

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