Die Kugel wurde bei Grabungsarbeiten in Wien-Hietzing gefunden.
Foto: APA / LPD WIEN

Auf ein bemerkenswertes Fundstück stieß ein Mann am Montagmorgen im Wiener Bezirk Hietzing: Bei Grabungsarbeiten in der Maxingstraße wurde eine Kanonenkugel mit etwa 15 Zentimeter Durchmesser zutage gefördert. Es ließ sich bereits feststellen, dass die Kugel aus dem Jahr 1683 stammen dürfte – also aus der Zeit der "Zweiten Türkenbelagerung" von Juli bis September, als ein osmanisches Heer erfolglos versuchte, Wien einzunehmen.

Der Finder der Kugel verständigte die Polizei gegen 7.55 Uhr und berichtete von seiner Entdeckung. Da es sich auf den ersten Blick um einen sprengstoffverdächtigen Gegenstand hätte handeln können, sperrten Beamte des Stadtpolizeikommandos Meidling den Fundort ab und riefen ein sprengstoffkundiges Organ (SKO) hinzu. Der Gegenstand wurde dem Entminungsdienst des Bundesheeres übergeben, teilte die Polizei am Dienstag in einer Aussendung mit.

Sicherheit bei Kriegsmaterial

"Fast täglich erreichen uns Meldungen über aufgefundene Kriegsmaterialen", berichtete die Wiener Polizei wörtlich auf Twitter. "Diesmal war die aufgefundene Kanonenkugel jedoch ungefährlich." Sie nahm den Fund zum Anlass, um das richtige Verhalten in so einer Situation in Erinnerung zu rufen.

Laien seien nicht in der Lage, zu erkennen, ob eine Gefahr von solchen Objekten ausginge. Daher dürfen sprengstoffverdächtige Gegenstände oder Kriegsmaterial nicht bewegt oder manipuliert werden. Man solle sich also zunächst in eine sichere Distanz begeben und sich den Auffindungsort merken, so die Empfehlung. Anschließend soll sofort der Notruf 133 beziehungsweise 112 gewählt werden. (red, APA, 24.5.2022)