Der alte Bundespräsident will neuer Bundespräsident werden, er fühle sich alt genug für das Amt. Die krisengeschüttelte größere Regierungspartei gibt trotz sehr positiver Zusammenarbeit mit ihm keine Wahlempfehlung ab, die Menschen seien ja mündig. Aber der Mister 100 Prozent der Türkis-Schwarzen wünscht ihm netterweise alles Gute.

Die Existenz der Wiener Fiakerpferde ist bedroht.
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Dass er ihm auch Tipps für die prozentmaximierende Ausgestaltung der Stimmzettel und Abstimmungsmodalitäten gibt, ist eher nicht zu erwarten. Wahlwiederholungen hatten wir schon. Kurzum: Zeit für die Fortsetzung des Wörterbuchs der österreichischen Realpolitik.

Stoff für selbige Zitatensammlung liefern auch die blauen Auslöser der größten politischen Krise der Zweiten Republik. Auf Oe24 interpretierten die beiden Ibiza-Protagonisten ihre Versprechungen an die "Oligarchennichte". Man habe sich eh schon entschuldigt. Wofür? Für die flapsige, betrunkene, kettenrauchende und übertriebene Art, so der Ex-Vizekanzler. Der übrigens das Leiberl, das er damals trug, für das Peinlichste an der ganzen Gschichte hält. Deswegen will er es auch einrahmen und für einen guten Zweck versteigern lassen.

Vielleicht zugunsten der Wiener Fiakerpferde, deren Existenz ja bedroht ist. Obwohl, wie der Wien-Tourismus-Chef die Krone wissen ließ, Pferde nirgendwo auf der Welt ein so gutes Sozialsystem haben wie bei uns. Unser Pferdesozialsystem, das macht uns echt so rasch keiner nach. (Renate Graber, 24.5.2022)