Erst in der Vorwoche wurden mutmaßliche Missbrauchsfälle in einem Wiener Kindergarten bekannt.

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In der Krabbelgruppe Kinderwelten, die vom Roten Kreuz in der Stadt Salzburg betrieben wird, gibt es den Verdacht auf einen Übergriff im Herbst 2021. Die Landesgeschäftsführung des Roten Kreuzes, das Krabbelgruppenteam und das Gewaltschutzzentrum Salzburg haben deshalb für Montag zu einem Elterninformationsabend eingeladen. In der Krabbelgruppe werden 48 Kinder im Alter von ein bis drei Jahren in sechs Gruppen betreut.

Um welche Art von Übergriff es sich handelt und ob ein oder mehrere Kinder betroffen sind, könne das Rote Kreuz wegen des laufenden Verfahrens nicht sagen. "Wir sind von Elternseite informiert worden und sofort tätig geworden", sagte die Sprecherin des Roten Kreuzes, Roberta Thanner. Es seien umgehend Gespräche mit allen Beteiligten geführt, externe Experten beigezogen und die Staatsanwaltschaft verständigt worden.

Die beschuldigte Person sei nicht mehr Teil des Teams der Kinderbetreuungseinrichtung – für sie gilt die Unschuldsvermutung. Die Krabbelgruppe wolle transparent vorgehen, Schutzmaßnahmen für Betroffene aufzeigen und Unterstützung für Eltern und Kinder anbieten, die von Übergriffen betroffen sein könnten, heißt es im Elternbrief.

Missbrauchsverdacht in Wiener Kindergarten

Erst in der Vorwoche wurden mutmaßliche Missbrauchsfälle in einem Wiener Kindergarten bekannt. Die Staatsanwaltschaft wurde eingeschaltet und der Mann versetzt, doch die Eltern der anderen Kinder wurden erst 13 Monate nach dem Vorfall über die Missbrauchsvorwürfe gegen den Pädagogen der Penzinger Einrichtung informiert. Nun prüft eine Kommission aus Vertretern der Wiener Kinder- und Jugendanwaltschaft, des Kinderschutzzentrums Möwe und der Jugendhilfe die Vorwürfe. (Stefanie Ruep, 25.5.2022)