Auch der Kindle DX verliert den Zugriff auf Amazon.

Foto: Amazon

Wer einen älteren E-Reader aus Amazons Kindle-Reihe besitzt, wird in wenigen Monaten nur noch auf Umwegen neue E-Books aufspielen können. Das Unternehmen hat den Besitzern entsprechender Geräte dieser Tage E-Mails geschickt und eine entsprechende Umstellung angekündigt.

Im August werden die betroffenen Lesegeräte nicht mehr direkt auf den Onlineshop zugreifen können. Nutzer müssen dann die E-Books auf anderem Wege kaufen, herunterladen und manuell aufspielen. Bereits aus dem Store bezogene und gespeicherte Bücher bleiben erhalten.

Alter Verschlüsselungsstandard wohl Grund

Betroffen sind die regulären Kindle-Modelle bis zur fünften Generation, die im Jahr 2012 auf den Markt gekommen ist, dazu auch der Kindle DX sowie der Kindle Keyboard. Auch wenn der Supportzeitraum damit recht lang war, ist es das erste Mal, dass Amazon seine eigenen E-Reader vom Angebot trennt.

Eine Begründung für diesen Schritt bleibt der Konzern in der Benachrichtigung schuldig. Bei Good E-Reader vermutet man aber, dass dies daran liegt, dass die betroffenen Geräte keinen aktuellen Verschlüsselungsstandard unterstützen. Sie operieren noch mit TLS 1.0 und 1.1, ihnen den Zugriff zu ermöglichen bedeutet also einen erhöhten Sicherheitsaufwand.

Via Firmware-Update dürfte das Problem nicht lösbar sein. Die aktuellste Version von TLS ist 1.3, die 2018 spezifiziert wurde und auch eine Aufwertung für ihren immer noch oft genutzten Vorgänger 1.2 mitbrachte. Vor einiger Zeit verloren ältere Kindles auch den Vollzugriff auf die Wikipedia, die mittlerweile den Support für veraltete TLS-Versionen eingestellt hat. (gpi, 25.5.2022)