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Ihre Begeisterung für App-Entwicklung entdeckte unsere Gesprächspartnerin im Studium (Symbolfoto). Seit vier Jahren arbeitet die 29-Jährige nun in diesem Bereich.

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Bereits während meines Masterstudiums an der Fachhochschule habe ich mich auf Android-Entwicklung spezialisiert. Weil mich dieser Bereich auch privat sehr begeistert, habe ich mich zusätzlich im Selbststudium weitergebildet und mir wichtige Kenntnisse angeeignet. In meiner Branche ist das nichts Ungewöhnliches. Es gibt genug Leute, die sich das Programmieren sogar komplett selbst beibringen und dann ihr Hobby zum Beruf machen.

Neben dem Studium habe ich damals zunächst Teilzeit im Software-Testing begonnen und bin später in die Softwareentwicklung gewechselt. Seit 2018 bin ich Vollzeit als Android-Entwicklerin bei der Erste Digital und arbeite gemeinsam mit meinem Team an der Onlinebanking-App George. Für einen möglichst guten Ablauf ist unser Team in mehrere Squads unterteilt, die jeweils auf unterschiedliche Bereiche der App spezialisiert sind. Wir implementieren unterschiedliche Software- und Designlösungen. Einer meiner Schwerpunkte ist die Entwicklung eines zusammenhängendes Designsystems. Zusammengefasst kann man sagen, wir arbeiten daran, dass die App so aussieht und funktioniert, wie die User sie dann auf ihrem Smartphone verwenden.

Spannende Aufgaben

Was mir besonders an meinem Job gefällt, ist die Zusammenarbeit in und zwischen den einzelnen Teams. Außerdem sind die Aufgaben sehr abwechslungsreich. Es gibt immer wieder neue Features und Lösungen, die implementiert werden müssen. Und es ist möglich, sich auf bestimmte Themenbereiche zu spezialisieren und sich dort noch einmal weiterzubilden.

Durch die Arbeit an der App hat man auch das Gefühl, sehr nah an den Nutzerinnen und Nutzern zu sein. Über positives Feedback von Freunden, die die App selbst verwenden, freue ich mich besonders.

Aktuell verdiene ich rund 61.000 Euro brutto im Jahr. Insgesamt ist mir das Thema Gehalt schon wichtig, und ich bin auch sehr zufrieden damit. Aber es gibt auch andere Aspekte, die ein Job für mich mitbringen muss, zum Beispiel ein gutes Arbeitsklima, Teamarbeit und spannende Aufgaben. Durch mein großes persönliches Interesse an Android-Entwicklung macht es mir viel Spaß, mich in meinem Arbeitsalltag damit zu beschäftigen, und ich bin auch stolz auf die Expertise, die ich mir in diesem Bereich aufgebaut habe.

Tabuthema Gehalt

In der Arbeit wird wenig über das Gehalt gesprochen, wie es wahrscheinlich in vielen anderen Firmen auch der Fall ist. In meinem privaten Umfeld ist das schon anders, und wir sprechen offener darüber. Das könnte aber auch daran liegen, dass wir in unterschiedlichen Branchen arbeiten und es dann wenig Möglichkeiten zum Vergleich gibt. Ich möchte auch nicht, dass andere den Eindruck haben, ich würde mit meinem Gehalt prahlen. In puncto Gehaltstransparenz sehe ich durchaus Verbesserungsbedarf in Österreich. Dann weiß man als Beschäftigte, wo man steht, und könnte sich gerade als Einsteigerin besser informieren.

Ich wohne gemeinsam mit meinem Partner in einer Mietwohnung in Wien. Meine Fixkosten für Wohnen, Strom und Heizen, Internet sowie Versicherungen und Fitnessstudio kommen auf etwa 550 Euro pro Monat. Mit Lebensmitteln, Essengehen und sonstigen Ausgaben gebe ich etwa 800 bis 1000 Euro aus.

Den Rest meines Einkommens spare bzw. investiere ich. Mit diesem Thema habe ich mich ebenfalls intensiv in meiner Freizeit beschäftigt, und das finde ich als junger Mensch auch sehr wichtig. (Anika Dang, 30.5.2022)