Wegen des großen Gedränges ist die alte FM4-Bühne vorerst Geschichte.

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Ein Sommer wie damals? Bei dem diesjährigen Wiener Donauinselfest im Juni dürfte das tatsächlich zutreffen. Denn: Das erste Mal seit Beginn der Pandemie soll es laut aktuellem Stand keine Corona-Einschränkungen geben. Auch das Line-up steht mit seit Mittwoch fest: Als Headliner treten unter anderen der deutsche Sänger Nico Santos, Italo-Barde Umberto Tozzi, Stefanie Werger, Peter Cornelius und der Hip-Hop-Musiker Jan Delay auf. Das verkündete SPÖ-Landesparteisekretärin Barbara Novak bei einer Pressekonferenz. Kein Fest wie damals heißt es allerdings für die alte FM4-Bühne bei der Floridsdorfer Brücke: Diese wird es heuer nicht mehr geben.

Die 39. Ausgabe des von der Wiener SPÖ veranstalteten Inselfestivals findet vom 24. bis 26. Juni statt. In den vergangenen zwei Jahren wurde es nur in reduzierter Form angeboten. Im Vorjahr gab es strenge Zugangsregeln, 2020 waren überhaupt nur wenige Besucher – die vor einer einzigen Bühne Platz nehmen durften – erlaubt.

FM4-Bühne eingestampft

Nun kehrt wieder mehr oder weniger Normalität ein. Wobei es auch einige Neuerungen gibt – etwa eine "Heurigen- und Erzählkunstinsel". Die traditionelle FM4-Bühne, die im Norden der Donauinsel situiert war, ist vorerst Geschichte. Sie wurde in gewisser Weise ein Opfer ihres Erfolges. Angesichts des mitunter großen Gedränges dort habe man beschlossen, die Bühne in der bisherigen Form zu streichen, hieß es. In Erinnerung ist vor allem der Massenansturm bei Yung Hurn 2019. Damals musste die Polizei zum Teil sogar die Zugänge sperren.

Trotzdem wird es noch eine FM4-Stage geben. Alternative- und Indie-Fans müssen künftig zur großen Festbühne pilgern. Sie wird am Sonntag als FM4-Bühne fungieren. Ähnliches wurde vor Jahren bereits mit der Ö3-Bühne gemacht. Projektleiter Matthias Friedrich wollte auf der Pressekonferenz ein Comeback der bisherigen FM4-Location beim 40. Fest im kommenden Jahr zumindest nicht völlig ausschließen.

Radiosender teilen sich Bühne

Die Bespielung der zentralen Bühne sieht jedenfalls folgendermaßen aus: Das Programm wird am Freitag von Ö3 gestaltet, am Samstag von Radio Wien und am Sonntag von FM4. Konkret bedeutet das: Am ersten Tag werden die Sängerin Mathea, die nach "Mundl" Sackbauer benannte Band Edmund sowie Nico Santos dort zu erleben sein. Am Samstag folgt ein Star-Abend mit Stefanie Werger, Umberto Tozzi und Peter Cornelius. Die neue FM4-Bühne wird unter anderem von Eli Preiss, Mavi Phoenix und Jan Delay eröffnet.

Auch abseits der großen Stage ist das Line-up dicht. Im Ö1-Kulturzelt werden etwa Lylit, Thomas Maurer, Erwin Steinhauer sowie Ernst Molden und Ursula Strauss auftreten. Für Liedgut aus Wien sorgt unter anderen Birgit Denk, auch einen Korea-Pop-Schwerpunkt wird es geben. Auf der Schlagerbühne ist mit Johnny Logan sogar ein zweifacher Song-Contest-Gewinner zu bewundern. Eine "Service-Insel" wird zudem Beratung etwa zu steigenden Betriebskosten anbieten. Auch für Menschen, die aus der Ukraine geflohen sind, gibt es ein eigenes Angebot.

Angekündigt wurden für heuer insgesamt elf Bühnen und 600 Stunden Programm. Gefördert wird das Event über den Verein Wiener Kulturservice mit rund 1,6 Millionen Euro. Auf Eintrittsgebühren wird weiterhin verzichtet. (red, APA, 25.5.2022)