Fans, wie hier jene des FC Chelsea, brachten die Super League zu Fall. Wie, das zeigt eine neue Doku auf Sky.

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So überraschend, wie sie gekommen waren, so schnell waren die Pläne auch wieder Geschichte: die Super League mit 15 unabsteigbaren Fixstartern aus England, Italien und Spanien sowie weiteren fünf Teams, die sich jede Saison qualifizieren müssen. Geboren von einem Dutzend gieriger Fußballbosse, wurde sie im April 2021 innerhalb von 48 Stunden nach Bekanntwerden des Konzepts beerdigt.

Diese zwölf Vereine wollten die Super League gründen.
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Der Grund war eine Protestwelle aufgebrachter Fans und der europäische Fußballverband Uefa, der dieses Mal auf der richtigen Seite stand und die Revolution verhinderte. Wie es dazu kam, rekonstruiert jetzt die Dokumentation Super League – Die große Gier im Fußball als Krimi um Geld, Macht und Größenwahn – zu sehen auf Sky.

Es geht ums Geld

Pläne für eine Superliga sind ja nichts Neues und wurden bereits Ende der 1980er-Jahre von einem angestoßen, dem Größenwahn bekannt und Bescheidenheit fremd ist: Silvio Berlusconi, damals Besitzer des AC Mailand. Die Idee blieb virulent und kam immer dann als Druckmittel gegen die Uefa aufs Tapet, wenn die großen Teams vor allem eines wollten: mehr vom Kuchen, sprich Geld.

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Die Corona-Pandemie war mit ihren leeren Stadien und Kassen der Brandbeschleuniger, um das Konstrukt wiederaufzunehmen. Präsentiert wurde es unter Federführung von Real, Juve und Manchester United an einem Sonntagabend lapidar via Aussendung. Die Reaktionen waren vernichtend. Uefa-Präsident Aleksander Čeferin sprach von einem "dreckigen Dutzend", das die Pläne schmiedete. Man braucht nichts romantisieren, schon gar nicht beim Milliardengeschäft Fußball, aber das Aus für die Super League gehört zu den schönsten Geschichten dieses Sports. (Oliver Mark, 27.5.2022)