Elon Musk bezeichnete jüngst einen bereits seit Jahren bekannten Twitter-Datenschutzskandal als "sehr beunruhigende Nachrichten".

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Am Mittwochabend wurde von Twitter-Aktionären am Gericht von San Francisco eine Klage gegen Elon Musk eingebracht. Der Vorwurf lautet, dass dieser den Twitter-Kurs absichtlich manipuliert habe, um daraus einen Vorteil zu ziehen. Die Klage legt besonderes Augenmerk auf die Tatsache, dass Musk zwar eine Vereinbarung zum Kauf des Unternehmens unterschrieben, später aber eine "Pausierung" des Deals verkündet habe.

Nach dem Unterschreiben der Vereinbarung habe Musk Tweets veröffentlicht und öffentliche Statements gemacht, um Zweifel an dem Deal zu nähren und den Preis nach unten zu treiben, um später aus dem Vertrag aussteigen oder zumindest den Preis neu verhandeln zu können, heißt es von den Klägern. Sein Vorgehen sei illegal und widerspreche den vertraglich getroffenen Vereinbarungen.

Twitter-Aktie unter 40 Dollar

Am Donnerstagabend lag der Preis der Aktie bei 39,53 Dollar, also deutlich unter den von Musk angebotenen 54,20 Dollar pro Aktie. Überhaupt hat der Wert der Akte in den vergangenen Wochen niemals den genannten Kaufpreis erreicht – was eine entsprechende Skepsis des Marktes bezüglich der Frage zeigt, ob der Deal überhaupt zustande kommt.

Die Marktkapitalisierung von Twitter ist der Klage zufolge seit Ankündigung des Deals um acht Milliarden Dollar gesunken. Die Kläger zielen nun darauf ab, dass Musk dazu gezwungen werden soll, Twitter tatsächlich zum vereinbarten Preis von insgesamt 44 Milliarden Dollar zu kaufen.

150 Millionen Dollar Datenschutzklage

Musk wiederum hat in der Zwischenzeit die Finanzierung des Deals umgeschichtet. So wird er jüngsten Plänen zufolge doch keine mit Tesla-Aktien besicherten Kredite aufnehmen, um den Twitter-Kauf zu finanzieren.

Zuletzt musste Twitter außerdem 150 Millionen Dollar zur Beilegung einer Datenschutzklage zahlen. Obwohl der Skandal per se bereits seit 2019 bekannt ist, bezeichnete Musk dies – auf Twitter – als "sehr beunruhigende Nachrichten". (red, 27.5.2022)