Ab 2024: Neues Fotohaus plus "Filmmuseum LAB" im Wiener Arsenal.

Foto: Standard / Andy Urban

Wien – Wie am Freitag bekannt wurde, wird die Hauptstadt im Herbst 2024 einen eigenen Standort für Fotografie erhalten. Im Objekt 19 im Arsenal soll nach einer Planungs- und Umbauphase das "Foto Arsenal Wien" eröffnen und auch das Filmmuseum (Filmmuseum LAB) neue Räume beziehen, hieß es in einer Aussendung. Kommenden Mittwoch wird Kulturstadträtin Vero nica Kaup-Hasler (SPÖ) gemeinsam mit Art-for-Art-Geschäftsführerin Petra Höfinger Details zu den Plänen bekanntgeben.

Eine spannende Neuigkeit, wird doch seit Jahren eine Debatte über einen eigenen Standort für Fotografie in Österreich geführt. Angestoßen wurde sie 2017 vom damaligen Minister Thomas Drozda (SPÖ). Zuletzt war ein mögliches Fotobundesmuseum in Salzburg in Gespräch, das Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) vorantreibt. In der Bundeshauptstadt stieß die Forderung bisher auf weniger Gehör, die Meinungen gingen auseinander. Letztes Jahr stand ein eigenes Fotomuseum nicht auf der Agenda von Staats sekretärin Andrea Mayer (Grüne).

Viele Fragen offen

Bei dem nun verkündeten Standort für Fotografie handelt es sich allerdings weder um ein Museum noch um eine Institution des Bundes, sondern um eine Einrichtung der Stadt Wien. Ob dort ein Sammlungsbestand angesiedelt sein könnte, wer dem Haus vorstehen wird und ob dort Wechselausstellungen gezeigt werden, konnte vorab nicht in Erfahrung gebracht werden. Wie DER STANDARD auf Anfrage erfuhr, wird der Fotosammler und Gründer der Galerie Westlicht, Peter Coeln, nicht involviert sein.

Einfluss auf diesen Schritt könnte die Anfang April verkündete Neupositionierung des Kunst Haus Wien gehabt haben. Ab 2014 baute Direktorin Bettina Leidl (seit Jänner leitet sie das Wiener MQ) das Hundertwasser-Haus zu einem Foto-Hotspot in Wien aus. Unter der neuen Leiterin Gerlinde Riedl verliert die Einrichtung den inhaltlichen Fokus jedenfalls, wie die Wien Holding bereits verkündete. Das Foto Arsenal Wien könnte eine Lücke schließen. (Olga Kronsteiner, Katharina Rustler, 27.5.2022)