Die Webseite ist seit kurzem online. Neue Inhalte sollen vor allem über soziale Medien verbreitet werden.

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"Sie sind Millionenerbe, Immobilienspekulant oder Großindustrieller? Dann sind Sie bei uns genau richtig", wirbt die Plattform elitenpartner.at. Zu sehen ist vor allem viel Türkis – sowie Fotos von ÖVP-Politikern, darunter mehrere, die kürzlich zurückgetreten sind. Ein Steuerteam, das Vermögen begünstigt, explodierende Mieten, Arbeitsausbeutung: "Unser junges und topmotiviertes Spitzenteam arbeitet rund um die Uhr daran, dass Sie Ihre Privilegien auch morgen genießen können", so das Imagevideo des Satireprojekts.

Hinter der Kampagne steckt die Junge Generation (JG) in der SPÖ – sie will "regelmäßige Updates über die Machenschaften der Elitenpartner und ihrer Kunden" liefern. Das Projekt soll die soziale Ungerechtigkeit darlegen, die durch die ÖVP befeuert würde.

Junge Generation in der SPÖ

Zentrale Anliegen der JG seien ein gerechteres Steuersystem, höhere Löhne, die 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich, entschiedenere Maßnahmen gegen Immobilienspekulation sowie sozial gerechter Klimaschutz statt "Greenwashing", so die Teilorganisation in einer Aussendung. Die Kampagne soll über den ganzen Sommer laufen und vor allem auf sozialen Medien aktiv bespielt werden.

ÖVP ortet Schmutzkübelkampagne

Die ÖVP selbst ist davon wenig begeistert: "Die SPÖ betreibt übelstes Dirty Campaigning", befindet Laura Sachslehner, Generalsekretärin der Volkspartei. "Mit der Website 'Elitenpartner' beweist die SPÖ einmal mehr ihre Vorliebe für den politischen Schmutzkübel", heißt es in einer Aussendung.

Dem widerspricht wiederum die JG in einer weiteren Aussendung. "Die Wahrheit tut weh", sagt Claudia O'Brien, Bundesvorsitzende der Jungen Generation. "Wir machen in unserer Kampagne nur sichtbar, was die ÖVP gerne im Verborgenen lässt", heißt es. Im Sommer wolle man beim Donauinselfest die "österreichische Korruptionsolympiade" starten – mit "Disziplinen wie Speed-Shreddern, Großspendersuche und Geldkofferweitwerfen", so die JG. Man würde die Kampagne umgehend beenden, "sobald Karl Nehammer öffentlich zugibt, dass die ÖVP ein Korruptionsproblem hat". (muz, 27.5.2022)