Der Twitter-Kanal "@PdPcivica" soll kommende Woche online gehen. Dort können Anwohner, Arbeiter oder Ladeninhaber Fotos hochladen, um auf Probleme aufmerksam zu machen. Die Aufnahme von 2020 zeigt die "Bierstraße" auf Mallorca.

Foto: imago images/Chris Emil Janßen

Erst am Samstag waren 13 Touristen aus Deutschland wegen mutmaßlicher Brandstiftung auf Mallorca in U-Haft gekommen. Es wirkt ein bisschen, als hätte der Brand an der Playa de Palma das Fass nun zum Überlaufen gebracht, schreibt die deutschsprachige Mallorca Zeitung: "Eine Woche nach dem Feuer haben Anwohnerverbände und der Hoteliersverband zu einer Pressekonferenz geladen, um die Zustände an der deutschen Urlauberhochburg anzuprangern." Dazu wurde eigens eine Initiative aus dem Jahr 2017 wiederbelebt, heißt es dort weiter: "Por una Playa de Palma Cívica" (Für eine anständige Playa de Palma). Und: kommender Woche sollen die Missstände als Fotos und Videos in den sozialen Netzwerken hochgeladen werden. Man wolle dadurch einen öffentlichen Diskurs starten, sagen die Initiatoren.

Drastischere Strafen gefordert

Der entsprechende Twitter-Kanal "@PdPcivica" soll kommende Woche online gehen: "Anwohner, Arbeiter oder Ladeninhaber werden dann Fotos hochladen, um auf die Probleme aufmerksam zu machen", wird José Antonio Fernández de Alarcón, Vizepräsident des Hotelierverbands, in der Mallorca Zeitung zitiert. "Viele Fehltritte lassen sich einfach dokumentieren. An der Playa de Palma ist der Verkauf von Alkohol nach 21.30 Uhr verboten. Viele Läden halten sich aber nicht daran. Wir wollen, dass das Gesetz eingehalten wird", sagte er und forderte drastischere Strafen. "Man könnte beispielsweise über eine zeitweise Schließung der betreffenden Lokale nachdenken."

Um die Missstände dann auch formell anzuzeigen, arbeite die Initiative mit einem Team an Anwälten zusammen. "Aus unserer Arbeit resultierten 2020 die neuen Benimmregeln. Jetzt müssen wir dafür sorgen, dass diese umgesetzt werden", sagte der Vizepräsident, liest man. "Es ist die einzige Impfung, die wir gegen diese Krankheit haben, die sich Saufexzesse nennt. Wir haben sonst keine andere Möglichkeit, etwas zu ändern." Man fordere unter anderem mehr Polizeistreifen, um dem Treiben Einhalt zu gebieten. (red, 27.5.2022)