Caleb Olson muss jetzt nicht mehr nach jedem Gartentrip hinter seiner Corgi-Dame herräumen.

Foto: Unsplash/Peter Pryharski

Eine Verantwortung, die der Besitz eines Hundes mit sich bringt, ist es, sich um die "Hinterlassenschaften" des besten Freundes zu kümmern. Etwas, an dem so manche Halterinnen und Halter immer wieder scheitern, was gerade in städtischem Umfeld zu Ärger bei Passanten führt.

Aber auch wer ein eigenes Grundstück hat, will dort nicht unbedingt in die organischen Tretminen seiner Bellgadse steigen. Doch wer wissen möchte, wo im Gras diese lauern, muss zwangsläufig gleich hinter dem Hund aufräumen, wenn dieser hinaus in den Garten gelassen wird. Es sei denn, man heißt Caleb Olson. Der Bastler hat seinen Einstand auf Youtube mit einer Maschine gegeben, die ihm hilft, das "Gackerl fürs Sackerl" aufzuspüren.

Die erste Version des "AI Poop Detector" zeigte die Positionen der organischen Tretminen nur per App an.
Caleb Olson

Kamera und Laser

Die Apparatur besteht aus einer smarten Kamera und einem Laser, der auf einer Art mechanischem Arm sitzt. Olson hat eine künstliche Intelligenz darauf trainiert, seine Corgi-Dame "Twinky" zu erkennen und sich zu merken, wenn diese in "Entleerstellung" geht. Dafür kommt ein quelloffenes System namens DeepLabCut zum Einsatz. Gebückte Haltung in Kombination mit starr ausgestrecktem Schweif ist in Kombination ein starker Indikator dafür, dass sie ein Häufchen hinterlässt.

Das System merkt sich dauerhaft die Position. Betritt Olson den Garten, so trackt die KI auch ihn. Mit überkreuzten Armen weist er sie an, ihn zum nächsten Gackerl zu führen. Dessen Position kann er nicht nur über eine App abrufen, sondern sie wird ihm auch über den Laser direkt am Boden angezeigt. Wenn sich Olson hinkniet oder bückt, um das Verdauungsrelikt zu beseitigen, löscht die KI den Positionseintrag und markiert die Hinterlassenschaft, die nun am nähesten zu Olson liegt.

Die jüngste Erweiterung des Systems wurde um einen Roboterarm mit Laserpointer ergänzt.
Caleb Olson

So führe die KI ihn auf eine "Gackerl-Reise" entlang der kürzestmöglichen Route durch den Garten, erklärt der Erfinder. Dass seine Lösung "overengineered" ist – also der technisch betriebene Aufwand nicht mehr in vernünftiger Relation zum damit gelösten Problem steht – gesteht er augenzwinkernd ein.

"Ich bin mir sicher, so etwas zu bauen, macht mich zum Verlierer." Aber immerhin muss er nun seinem Hund nicht mehr bei jedem Ausflug in den Garten hinterherlaufen. (gpi, 29.5.22)