Der Pinzgauer (alias Noriker) ist ein mittelschweres, kräftiges und ausdauerndes Gebirgskaltblutpferd. Das Zuchtgebiet umfasst die Gebirgslagen der österreichischen und deutschen Alpen. Der Noriker ist ein langrechteckiges und trittsicheres Kaltblutpferd mit kompaktem, gut bemuskeltem Körper und kräftigem Fundament. Eine Besonderheit des Norikers liegt in der Vielfalt der vorkommenden Farben, neben den am stärksten vertretenen Rappen, Braunen und Füchsen in unterschiedlichsten Schattierungen sind die Mohrenköpfe, Tiger- und Plattschecken immer wieder ein Blickfang. Rarität sind die aus der Anpaarung von getigerten Pferden stammenden Weißgeborenen. Verwandt ist der Pinzgauer auch mit dem Haflinger. Nun ja, das alles trifft auf die Pferde selben Namens zu; aber auch auf Fahrzeuge.

Geländewagen des Bundesheeres

Walter Blasi, "Der Steyr-Puch Pinzgauer". € 24,90 / 120 Seiten. Edition W-H, 2022

Im Gegensatz zu den Paarhufern aber sind Tarn-Kraftwagen selbiger Nomenklatur bis auf einige wenige Relikte der vom kompletten Aussterben bedrohten Spezies verschwunden.

Er galt als großer Bruder des Haflingers: Der Steyr-Puch Pinzgauer. Nach Experimenten an Prototypen wurde ihm anno 1965 Leben eingehaucht. 24.000 Stück erblickten das Licht der Bergwelt, besiedelten Schweizer und heimische Alpen, bis sie 2000 sanft entschliefen.

Historiker Walter Blasi hat nach einem beachteten Werk über den Haflinger nun ein an Details reiches und opulent illustriertes Buch über den Pinzgauer, jahrelang der Geländewagen des Bundesheeres, verfasst. Nichts für Pazifisten, trotz der Einsätze im Katastrophenschutz, im Rettungsdienst, bei der Feuerwehr. Aber in Zeiten, in denen x Milliarden für die Rüstungsindustrie mit Standing Ovations bedacht werden, wohl wieder relevant. Leider ... Peace! (Gregor Auenhammer, 6.6.2022)