In Österreich pickt man sich zur Not schnell eine Vignette auf die Windschutzscheibe, und gut ist es. Im Ausland muss man oft umständlich sein Auto registrieren lassen, weil die Maut dort nur mehr elektronisch abgewickelt wird. Zum Problem kann das werden, wenn man sich als Tourist mit den örtlichen Begebenheiten und den jeweiligen Apps nicht auskennt.

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In seinen Videos über seine Camper-Reise erzählt Jens Wimmel immer wieder von Problemen in Spanien und Portugal, wenn es darum geht, die Maut direkt an der Station zu zahlen. Da willst du entspannt deinem Etappenziel entgegenreisen – und dann stehst du vor einem Balken, der nur deswegen nicht aufgehen will, weil er mit deiner aus dem Ausland stammenden Kreditkarte nicht umgehen will. Als hätte der Autobahnbetreiber vergessen, dass möglicherweise auch internationale Gäste die Straße benützen möchten. Da kann einem schon einmal die Sonnenhutschnur hochgehen.

Problemautobahn Pedemontana

Aus Wien hören wir, dass ein Mann, um die problemlose Benützung der Pedemontana bei Mailand vorab erledigen zu können, "ein 16-seitiges Formular, eine zehnseitige Privacy-Policy und ein Kennzeichenregistrierungsformular ausfüllen" musste, "alles auf Italienisch natürlich". Unnötig zu erwähnen, dass der Mann nicht Italienisch spricht. Das alles musste er dann ausgedruckt samt Zulassungsschein, Personalausweis und Finanzamtsbestätigung seiner Steuernummer per Post abschicken. "Das Porto für den dicken Vertragsbrief betrug übrigens sieben Euro."

Dieser Autobahnbetreiber scheint überhaupt ein Faible dafür zu haben, möglichst viele negative Kritiken auf Google zu sammeln. Wer sein Italienisch um ein paar Schimpfworte erweitern möchte, wird bei den Google-Rezensionen einen wahren Schatz heben können.

Parkstrafen aus Kroatien

Immer wieder Probleme macht auch das Parken in Kroatien, hören wir vom ÖAMTC. Dabei kann es durchaus sein, dass ein Parksheriff dem nachfragenden Touristen die Antwort gibt, er könne hier kostenfrei stehen. Dass das gelogen war, sieht man dann erst kurz nach dem Urlaub, wenn der Strafzettel einflattert.

In Italien ist manchem Urlauber schon die Zona traffico limitato zum Verhängnis geworden, verkehrsberuhigte Zonen in Innen- und Altstädten, wie es sie etwa in Florenz, Bologna, Genua oder Rom gibt. Musste man vor ein paar Jahren noch beim Befahren erwischt werden, übernehmen die Überwachung inzwischen oft Kamerasysteme, die dann die Kennzeichen mit der Liste der Einfahrtsgenehmigungen abgleichen. Womöglich ist auch der Rechnungsversand schon automatisiert. Ach, wäre man bei der Maut auch nur schon so weit im digitalen Zeitalter.

Autofahren in London

Von regelmäßigen Problemen aus London berichtet der ADAC. "Mit dem Begriff Dartford Crossing werden zwei Tunnel sowie eine Schrägseilbrücke an der Themse östlich von London bezeichnet. Die Benutzung der Brücke beziehungsweise der Tunnel ist zu bestimmten Tageszeiten mautpflichtig." Die Maut kann man nur bargeldlos bezahlen, und wieder schauen Kameras, ob die Gebühren schon entrichtet sind. Am besten macht man das also vor dem Befahren. Man hat aber auch bis Mitternacht des Folgetages Zeit. Hat man sich bis dahin nicht von selbst gerührt, kommt eben die Rechnung. Und bei der ist ein Verwarnungsgeld von umgerechnet 100 Euro dann auch gleich mit dabei.

Probleme gibt es in London auch immer wieder in Low Emission Zones, wenn man sich nicht rechtzeitig dafür registriert hat. Das gilt nämlich auch dann, wenn das eigene Auto die Emissionsvorgaben erfüllt. Was erschwerend dazukommt, berichtet der ADAC, ist, das die Bearbeitungszeit der Registrierung zehn Tage in Anspruch nehme.

Was haben Sie erlebt?

Welche Probleme hatten Sie in Ihrer Urlaubsplanung? Welche Stolpersteine beim Reisen mit dem Auto haben Sie erst unterwegs bemerkt? Und für welche haben Sie, als Sie zu Hause waren, saftig bezahlt, weil Sie die Gebührenpflicht oder ein Verbot übersehen haben? Gibt es Situationen, von denen Sie meinen, dass man Sie absichtlich in die Irre geführt hat, um Ihnen eine Strafe zukommen lassen zu können? Erzählen Sie bitte von Ihren Erfahrungen. Vielleicht können wir so einer Userin, einem User die gleiche Erfahrung ersparen. (Guido Gluschitsch, 8.6.2022)