Die Corona-Pandemie noch nicht überwunden, wenige Hundert Kilometer entfernt ein brutaler Krieg, da hat uns das gerade noch gefehlt: Affenpocken! Was wie spitzzüngige Polemik klingt, trifft tatsächlich auf einen wunden Punkt, dem wir mehr Aufmerksamkeit schenken sollten.

Der Klimawandel wird das Risiko von Zoonosen erhöhen.
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Wir müssen davon ausgehen, dass es in Zukunft mehr Infektionskrankheiten geben wird. Eine unrühmliche Rolle spielen dabei Zoonosen, die vom Tier auf den Menschen überspringen. Dazu zählen Sars-Cov-2 ebenso wie Malaria, Ebola, FSME oder eben auch das seit Jahrzehnten bekannte Affenpockenvirus.

Durch Lebensraumverlust werden viele Wildtiere in immer größere Nähe zu menschlichen Besiedlungen gedrängt. Wildtiermärkte oder das Verspeisen von Tierkadavern, wie es teils praktiziert wird, erhöhen das Risiko von Zoonosen ebenfalls.

Der Klimawandel wird die Situation verschärfen: Dürre und Fluten machen Lebensraum unbewohnbar – in den übrigen Gebieten geraten Mensch und Tier enger aneinander. Es gilt, Maßnahmen zu setzen: Ausweitung von Schutzzonen, Reduktion von Wildtierkontakten und Massentierhaltung, Gesundheitsaufklärung sowie effektives Pandemiemanagement.

Nach allem, was wir aktuell wissen, wird uns das Affenpockenvirus nicht so gefährlich werden wie das Coronavirus. Wir sollten den Denkzettel durch die jüngst gehäufte Verbreitung dennoch ernst nehmen und ökologisch handeln, ehe uns der nächste Infektionsausbruch überrollt. (Tanja Traxler, 30.5.2022)