"Millionenshow" mit Armin Assinger und Kandidatin Theresia am Montag auf ORF2.

Foto: Screenshot ORF

Am Montag haben wir es wieder einmal getan und Millionenshow geschaut. Es hat sich so ergeben. Das letzte Mal ist eine Weile her, es hat sich nicht viel geändert.

Auch der Umstand, dass die Gespräche zwischen Quizmaster und Gästen davor und dazwischen oft ergiebiger sind als die Quizfragen selbst. Das sagt schon einiges über die Millionenshow aus, aber egal. Jedenfalls fragte Assinger Kandidatin Theresia nach ihren Hobbys. Diese antwortete, sie schaue gern Filme, manche auch mehrere Male. So habe sie jeden einzelnen Teil von Herr der Ringe circa "30 bis 40 Mal" gesehen. Assinger war baff, ganz eindeutig ist ihm die Welt von Bilbo, Frodo, Gandalf und Mittelerde ein spanisches Dorf. Wenn nicht gar: ein rotes Tuch. "Da versäumen Sie aber sehr viel Lebenszeit!", rief Assinger im Brustton der Überzeugung. Und wiederholte, um dem Gesagten Nachdruck zu verleihen. "Theresia, Sie versäumen sehr viel Lebenszeit!"

Zigmal "Herr der Ringe"

Nun könnte man nachrechnen, wie viel Lebenszeit man beim Schauen der Millionenshow verschwendet, ganz gewiss käme man auf eine gewaltige Summe. Da ginge sich für Theresia noch zigmal Herr der Ringe aus.

Verschwendung liegt im Auge des Betrachters, was zählt, ist die offene Grundeinstellung zu allem. Die Kandidatin wagte sich in die Millionenshow, vielleicht sollte Armin Assinger auch einmal bei J. R. R. Tolkien vorbeischauen. Was man von den Hobbits nämlich eindeutig lernen könnte, sind höfliche Umgangsformen. Und Gandalfs Weisheit, die auch einem oberlehrerhaften Quizmaster gut zu Gesicht stünde: "Du musst nur entscheiden, was du mit der Zeit anfangen willst, die dir gegeben ist." (Doris Priesching, 1.6.2022)