
Die Taliban waren seit Jahren vor allem in den nordwestlichen Grenzgebieten zwischen Pakistan und Afghanistan aktiv, bis sie von der pakistanischen Armee zurückgedrängt wurden.
Islamabad – Die pakistanischen Taliban haben sich mit der Regierung in der pakistanischen Hauptstadt Islamabad auf einen dauerhaften Waffenstillstand geeinigt. "Es wurde vereinbart, den Waffenstillstand auf unbestimmte Zeit zu verlängern", hieß es aus Sicherheitskreisen, wie die Deutsche Presse-Agentur am Dienstag erfuhr. Eine vorübergehende Waffenruhe zwischen Islamabad und der pakistanischen Dachorganisation der militant-islamistischen Taliban (TTP) war jüngst bis Ende Mai vereinbart worden.
Die im Nachbarland Afghanistan herrschenden afghanischen Taliban spielten demnach eine Vermittlerrolle bei den Gesprächen. Die militant-islamistischen Taliban waren seit Jahren vor allem in den nordwestlichen Grenzgebieten Pakistans aktiv, bis sie durch Militäroffensiven der Armee zurückgedrängt wurden. Die TTP ist eine Dachorganisation von mehr als einem Dutzend militanten islamistischen Gruppen, die in Pakistan mit mehreren Tausend Kämpfern aktiv sein sollen.
Begrenzte Erfolgsaussichten
Amir Rana, Experte und Direktor des Pakistan Institute for Peace Studies (PIPS), sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Die TTP wird auch nach ihrer Entwaffnung und Wiedereingliederung in den Mainstream eine Bedrohung bleiben." Nach Einschätzung des UN-Sicherheitsrats konzentriert sich die Gruppe auf eine langfristige Kampagne gegen den pakistanischen Staat. "Was darauf hindeutet, dass Waffenstillstandsvereinbarungen nur begrenzte Erfolgsaussichten haben", heißt es in einem jüngst veröffentlichen Bericht. (APA, 31.5.2022)