Der offenbar schlafende Kapitän wurde von der Airline gefeuert.

Foto: IMAGO/Stefano Costantino

Rom – Ein Langstreckenflug von New York nach Rom hat in Italien für Aufsehen gesorgt und den Piloten seinen Job gekostet. Dem Kapitän wird vorgeworfen, beim Überflug über Frankreich am frühen Morgen des 1. Mai eingeschlafen und nicht erreichbar gewesen zu sein – er bestreitet das.

Die Fluggesellschaft ITA Airways – Nachfolgerin der Alitalia – feuerte den Mann infolge des Vorfalls. Das bestätigte ITA am Dienstag, wies aber "klar und rigoros" darauf hin, dass die Passagiere zu keinem Zeitpunkt in Gefahr gewesen seien.

Terrorverdacht: Frankreich schickte Kampfjets los

Die Flugkontrolle in Marseille hatte den Airbus A330 am frühen Morgen nicht mehr anfunken können. Das passiert im schlimmsten Fall, wenn ein Flieger entführt wird, etwa von Terroristen. Die Franzosen hatten dann nach Angaben der Zeitung "La Repubblica" zwei Kampfjets losgeschickt.

Nach einigen Minuten hätten sich die Piloten an Bord der ITA-Maschine dann aber gemeldet und seien problemlos nach Rom weitergeflogen. Der Kapitän gab an, dass ein technischer Defekt der Grund für die Unterbrechung der Funkverbindung gewesen sei – das widerlegte nach Angaben von ITA aber eine Untersuchung an der Maschine. Piloten können bei langen Flügen grundsätzlich eine Schlafpause einlegen – wenn sichergestellt ist, dass der andere Pilot wach und erreichbar ist.

Die Airline trennte sich von dem Piloten wegen dessen Verhaltens an Bord und weil sie das Vertrauensverhältnis irreparabel gestört sah. Gegen den zweiten Piloten, der dem Bericht zufolge regelkonform seine Schlafpause angemeldet hatte, sind keine Disziplinarverfahren bekannt. (APA, 31.5.2022)