Rafael Nadal jubelt, Novak Djokovic packt ein.

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Alexander Zverev schrie es nach dem Matchball hinaus.

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Carlos Alcaraz wird so oder so seinen Weg machen.

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Paris – Grand-Slam-Rekordsieger Rafael Nadal hat das Duell der Tennisstars gegen Novak Djokovic nach großem Kampf für sich entschieden und ist nur noch zwei Siege von seinem 14. Titelgewinn bei den French Open entfernt.

Der Spanier beendete um 1:15 Uhr nachts die Viertelfinal-Partie mit seinem vierten Matchball gegen den Weltranglistenersten und Titelverteidiger mit 6:2, 4:6, 6:2, 7:6 (7:4) und trifft im Halbfinale am Freitag auf die deutsche Nummer eins Alexander Zverev.

Revanche geglückt

Nadal gab in dem mit großer Spannung erwarteten Match zunächst den Ton an und glänzte mit spektakulären Passierbällen. Djokovic kam auf, wehrte sich letztendlich aber vergeblich. Nadal verkürzte im insgesamt 59. Spiel der beiden Erzrivalen auf 29:30 Siege. Er revanchierte sich für die Halbfinalniederlage des Vorjahres und zog zum 15. Mal in die Runde der letzten vier in Roland Garros ein.

Roland Garros
Roland Garros

Der 35 Jahre alte Mallorquiner hat damit weiter die Gelegenheit, seine Führung bei der Anzahl der Majorsiege auszubauen. Seit dem Triumph bei den Australian Open steht er bei 21 Grand-Slam-Titeln, Djokovic und der Schweizer Roger Federer haben 20 vorzuweisen.

Djokovics großes Ziel ist es, als Profi mit den meisten Majorsiegen Geschichte zu schreiben. Entsprechend schwer wiegt für den 35 Jahre alten Belgrader die Niederlage auf dem Court Philippe Chatrier vor einem stimmungsvollen Publikum.

Starker Zverev

Zuvor hatte Alexander Zverev den Aufstieg von Wunderkind Carlos Alcaraz mit einem Gala-Auftritt gestoppt. Der Weltranglistendritte knackte das spanische Ausnahmetalent beim 6:4, 6:4, 4:6, 7:6 (9:7) mit einer mentalen wie spielerischen Topleistung und steht wie im Vorjahr im Halbfinale.

Zverev, der nach 3:18 Stunden seinen zweiten Matchball verwandelte, zeigte in einer packenden Partie auf hohem Niveau seine beste Vorstellung in diesem Jahr und beendete nebenbei auch eine leidige Serie: Erstmals im zwölften Versuch schlug er einen Top-Ten-Spieler in einem Grand-Slam-Turnier.

Roland Garros
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"Ich bin bereit", hatte Zverev vor dem Match gesagt. Er setzte seinen jungen und offensichtlich doch etwas nervösen Kontrahenten von Beginn an unter Druck, das Break zum 3:2 war die logische Folge. Nach 43 Minuten und mit nur sieben leichten Fehlern machte er den ersten Durchgang zu.

Es sei für ihn Zeit, "auch mal einen Grand Slam zu gewinnen", hatte Zverev, der 2020 im Finale der US Open gegen Dominic Thiem schon nah dran war, gesagt. Entsprechend fokussiert blieb er im zweiten Satz, Alcaraz zeigte nun mehr von seinem spektakulären Spiel. Doch Zverev blieb bei sich, nahm seinem Gegner den Aufschlag zum 4:3 ab.

Ende des dritten Spielabschnitts leistete sich Zverev eine kleine Schwächephase, die Alcaraz sofort für sich nutzte. Die Arena tobte, doch Zverev bewahrte die Nerven, wehrte in Satz vier einen Satzball im Tiebreak ab und verdiente sich den Erfolg. (sid, 31.5.2022)