Einige Routerhersteller geben keine brauchbare Auskunft darüber, wie lange sie ihre Gerät mit Updates zu versorgen gedenken.

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Drahtlose Netzwerke sind schon etwas Feines. Musste man dereinst Computer noch per Kabel untereinander vernetzen und zwecks Internetverbindung am Modem anhängen, hat uns der Durchbruch des WLANs diese Aufgabe massiv erleichtert. Denn nicht jeder hat die Möglichkeit oder Muße, sich RJ45-Kabel durch die eigenen vier Wände zu ziehen. Und mobile Geräte wie Smartphones bräuchten klobige Anschlüsse oder Adapterkabel, um ins Netz gehen zu können.

Die Technologie wird auch immer besser und für Laien einfacher zu handhaben. Sogenannte Meshrouter sind aufeinander abgestimmt, um auch große Wohnungen und Familienhäuser über mehrere untereinander verbundene Router flächendeckend mit WLAN zu versorgen. Mit hoher Bandbreite und niedriger Latenz, ohne dem Nutzer davor einen komplizierten Konfigurationsmarathon abzuverlangen.

Sicherheit muss oberstes Gebot sein

Alles fantastisch? Nicht ganz. Liebe Routerhersteller, wir müssen reden. Ihr macht unbestritten famose Geräte, die eine wichtige Aufgabe erfüllen. Dafür bringen wir Kunden euch aber auch viel Vertrauen entgegen. Denn immerhin laufen über eine solche WLAN-Verbindung unsere sensibelsten Daten – vom Login fürs E-Banking bis zu privaten Chats. Es wäre doch schlimm, wenn man dank einer Sicherheitslücke plötzlich von Cyberkriminellen ausgespäht werden kann.

Darum ist es wichtig zu wissen, wie lange ihr, liebe Routerhersteller gedenkt, eure Geräte mit Updates zu versorgen und etwaige identifizierte Security-Lecks zu stopfen. Während manche Firmen hier genau sagen, bis zu welchem Datum sie Aktualisierungen garantieren, führen andere einen kuriosen Eiertanz auf.

Ich habe heuer drei Meshsysteme getestet, und bei allen dreien bliebt ihr, liebe Hersteller, mir eine genaue Auskunft schuldig. Eine Firma lieferte zumindest eine Angabe, die eine vage, aber unsichere Schätzung ermöglicht. Die anderen beiden beteuerten freilich ihr Bemühen um die Sicherheit ihrer Geräte, doch auch auf mehrmalige Nachfrage wurde zu den Worthülsen keine konkrete Angabe geliefert.

Das ist mehr als bedauerlich, denn die Sicherheit sollte bei der Kaufentscheidung eine entscheidende Rolle spielen. Kunden steht es zu, zu erfahren, ab wann sie nicht mehr mit Updates rechnen dürfen. Und zwar bevor sie hunderte Euro für ihr WLAN-System ausgeben. (gpi, 2.6.2022)