Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine dauert an – und damit die Not vieler Vertriebener, die temporär eine Unterkunft in jenen Ländern benötigen, in die sie geflüchtet sind. Schätzungen des UN-Flüchtlingshochkommissariats (UNHCR) zufolge haben bis Mitte Mai 2022 rund 6,6 Millionen Menschen die Ukraine als Flüchtlinge verlassen. Laut BMI hat Österreich bereits mehr als 75.000 schutzsuchende Ukrainerinnen und Ukrainer aufgenommen (Stand 1. Juni 2022) – und die Bereitschaft, Geflüchteten hierzulande zu helfen, ist bis dato groß.

Wie haben Sie Flüchtlinge aus der Ukraine unterstützt?
Foto: APA/TOBIAS STEINMAURER

Wenn Flüchtlinge privat in Österreich untergebracht werden

Nicht nur mit Spendengeldern oder Sachspenden wird geholfen – wer die Möglichkeit hat, stellt Menschen, die mit ihren Angehörigen aus der Ukraine geflohen sind, auch Wohnraum zur Verfügung. Mit einer Couch im Wohnzimmer ist es nicht getan. Temporäre Quartiere für Flüchtlinge müssen gewisse Mindeststandards der Versorgungssicherheit erfüllen, etwa über ausreichend Sanitäranlagen, Warmwasser, Strom, Heizung und idealerweise einen Internetzugang verfügen. Laut Bundesagentur für Betreuungs- und Unterstützungsleistungen sollte eine angebotene Unterkunft auch für zumindest zwei bis drei Monate zur Verfügung stehen. Weiters besteht eine Meldepflicht, die in Österreich für Flüchtlinge gilt und vom Unterkunftgeber oder der Unterkunftgeberin bestätigt werden muss.

Bürokratische Hürden

Dies stellt nur eine von vielen bürokratischen Hürden dar, die es in einer solchen Situation zu überwinden gilt. Auch ein Antrag zur Aufnahme in die Grundversorgung ist praktisch unerlässlich. Und damit Flüchtlinge aus der Ukraine in Österreich leben und arbeiten können und Zugang zu Krankenversicherung und Bildungssystem haben, benötigen sie eine sogenannte Blaue Karte – die zu erhalten nicht selten zur Geduldsprobe wird, wie "Tino.b" zu berichten weiß:

"wiener10063" hat weniger unangenehme Erfahrungen gemacht und den Umgang mit den Behörden nicht als so problematisch erlebt:

Doch es kommt auch vor, dass hilfsbereite Österreicherinnen und Österreicher sogar an ihrem gut gemeinten Vorhaben letztlich scheitern, dass die Belastung durch ausbleibenden Support von offizieller Stelle groß ist und Frust darüber herrscht, wie wenig Geld den Betroffenen zum Leben bleibt. "Popeye the sailor" hat hierzu eine klare Meinung:

Was haben Sie erlebt?

Wie war das bei Ihnen, als Sie Ihre Unterkunft Flüchtlingen zur Verfügung gestellt haben – was haben Sie als größte Herausforderung erlebt? Was war gut organisiert, was weniger? Gab es positive Überraschungen? Was würden Sie sich an Unterstützung von staatlicher Seite wünschen – und wo sehen Sie den größten Handlungsbedarf? Berichten Sie von Ihren Erfahrungen im Forum! (dahe, 7.6.2022)