
Ein Team von Archäologinnen und Archäologen hat in den Überresten eines Palastes bei den Mayaruinen in Palenque im Südosten Mexikos die Darstellung einer Mayagottheit entdeckt. Die etwa 1.300 Jahre alte, stuckverzierte Skulptur dürfte einen jungen Maisgott repräsentieren, wie das Nationale Institut für Anthropologie und Geschichte mitteilte. Der Maisgott Hun Nal Yeh gilt als einer der wichtigsten Götter im Maya-Pantheon.

Opfergabe an einem Gewässer
Der 22 Zentimeter hohe Kopf sei in Ost-West-Richtung orientiert gewesen, was nach Einschätzung der Forschenden die Entstehung des Mais mit den ersten Strahlen der Sonne symbolisiert haben dürfte. Das im vergangenen Jahr entdeckte Haupt befand sich als Opfergabe an einem Gewässer, was nach Ansicht der Expertinnen und Experten den Übergang der Gottheit in die Unterwelt wiedergibt.
Abgetrennter Kopf
Auch die Fragmente der Platte, auf der der Kopf platziert worden war, seien Teil der Skulptur gewesen: Ursprünglich habe man diese als abgetrennten Kopf konzipiert, so die Forschenden. Der Fund ermögliche der Wissenschaft Erkenntnisse darüber, wie die Maya in Palenque den mythischen Übergang von Geburt, Tod und Wiederauferstehung des Maisgottes erfahren haben, hieß es weiter.
Palenque im Bundesstaat Chiapas ist eine der wichtigsten Mayastätten in Mexiko und zieht wegen seiner imposanten Bauten seit Jahren zahlreiche Touristen an. (red, APA, 3.6.2022)