Die All Blacks gehören jetzt zu einem Teil einem US-Investor, der auch Anteile an Manchester City hält.

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Neuseelands Rugby-Verband NZR und die weltberühmte Nationalmannschaft All Blacks liegen künftig auch in amerikanischer Hand. Die kalifornische Kapitalbeteiligungsgesellschaft Silver Lake kauft sich für zunächst 200 Millionen Neuseeland-Dollar (gut 120 Millionen Euro) ein, am Donnerstag machten die Regionalverbände in einer Abstimmung mit großer Mehrheit den Weg für diesen Deal frei. Damit endet ein jahrelanger Streit.

NZR-Chef Stewart Mitchell sprach von einem "monumentalen Moment in Neuseelands Rugby-Geschichte. Es hat uns einige Zeit gekostet, an diesen Punkt zu kommen, weil unseren Mitgliedern dieses Spiel so wichtig ist."

Silver Lake, das auch Beteiligungen am englischen Fußballmeister Manchester City hält, erwirbt zunächst 5,8 Prozent einer neu gegründeten NZR-Gesellschaft. Zu einem späteren Zeitpunkt soll der Anteil auf 8,58 Prozent steigen.

NZR hatte zunächst die Veräußerung von 12,5 Prozent geplant. Die Regionalverbände und auch die Vereinigung neuseeländischer Rugby-Profis (NZRPA) leisteten allerdings lange Zeit großen Widerstand. Die NZRPA unterbreitete dem finanziell schwer angeschlagenen Verband gar ein Gegenangebot.

Die Spielervereinigung fürchtet einen Identitätsverlust für die berühmteste Marke im internationalen Rugby. So könnten künftig einige Partien des dreimaligen Weltmeisters in den USA ausgetragen werden. Ziel ist ohnehin die Erschließung des US-Marktes, die Rugby-WM wird 2031 erstmals in den Vereinigten Staaten ausgetragen. (sid, 2.6.2022)