Ein Zug ist entgleist und drei Waggons auf die Seite gekippt.

Foto: APA/Josef Hornsteiner

Garmisch-Partenkirchen – Mindestens vier Menschen sind am Freitag bei einem Zugunglück bei Garmisch-Partenkirchen an der deutschen Grenze zu Österreich ums Leben gekommen. Insgesamt seien 30 Menschen verletzt, rund die Hälfte davon im Krankenhaus zur Behandlung, sagte ein Polizeisprecher am Nachmittag. Ein von Garmisch-Partenkirchen in Richtung München fahrender Regionalzug war gegen Mittag bei Burgrain entgleist. Mehrere Waggons stürzten demnach auf die Seite.

Die Unfallstelle aus der Luft betrachtet.
Foto: APA/ADAC Luftrettung

Drei Waggons waren demnach umgekippt. "Die Menschen werden durch die Fenster gezogen", sagte der Sprecher. Das Unglück ereignete sich gegen 12.15 Uhr im Ortsteil Burgrain in den Loisachauen. Unter den Verletzten seien "alle Altersgruppen", hieß es.

Feuerwehr, Notärzte und Polizei waren mit einem Großaufgebot an Ort und Stelle. "Es wurde Vollalarm für Feuerwehr und Rettungsdienst ausgelöst", sagte ein Sprecher der Integrierten Leitstelle im Oberland. Nach Angaben eines Sprechers der ADAC-Luftrettung waren sechs Rettungshubschrauber im Einsatz.

Großaufgebot an Einsatzkräften

Die Bahn sperrte die Strecke zwischen Garmisch-Partenkirchen und Oberau. Züge aus Richtung München wenden vorzeitig in Oberau. Aus Richtung Mittenwald wenden die Züge vorzeitig in Garmisch-Partenkirchen. Ersatzverkehr sei in Planung, hieß es auf Twitter.

Im Einsatz befanden sich auch Rettungskräfte aus Tirol – und zwar vier Notarzthubschrauber und drei Rettungswägen. Die Bayern hätten sich gemeldet und um zusätzliche Ressourcen aus Tirol gebeten, sagte der zuständige Schichtleiter bei der Leitstelle Tirol zur APA. Die Leitstelle rief daraufhin eine Großalarmierung für die Rettungsdienste in den Bezirken Innsbruck-Stadt, Innsbruck-Land und Reutte aus. Diese wurde aber inzwischen wieder aufgehoben. Von Tiroler Einsatzkräften seien nach bisherigen Informationen zwei Verletzte in Krankenhäuser gebracht worden – nämlich von Ehrwald im Außerfern nach München und nach Garmisch-Partenkirchen.

Tirols Landeshauptmann Platter bietet weitere Unterstützung an

Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) teilte indes mit, dass er mit dem bayerischen Innenminister Joachim Herrmann (CSU) Kontakt aufgenommen und ihm weitere Unterstützung angeboten habe, sollte Bayern diese benötigen. Kurzzeitig seien von den bayerischen Behörden auch zusätzliche Bettenkapazitäten in der Innsbrucker Klinik angefragt worden. Diese würden aber derzeit nicht benötigt. "Wir werden aber zur Stelle sein und unterstützen, wenn Bayern unsere Hilfe und Unterstützung benötigt", so Platter, der den Angehörigen der Todesopfer sein Mitgefühl aussprach. (APA, red, 3.6.2022)