Na gut, jetzt ist er doch zurückgerudert, der Vizekanzler Werner Kogler. Er hatte der Opposition undden Medien vorgeworfen, im Zusammenhang mit der Teuerung durch den Ukraine-Krieg "eine Hysterie anzuzünden".

Vizekanzler Werner Kogler hatte der Opposition und den Medien vorgeworfen, im Zusammenhang mit der Teuerung durch den Ukraine-Krieg "eine Hysterie anzuzünden".
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Dann hat ihm irgendwer seinen Mail-Einlauf gezeigt und vielleicht auch noch die Inflationsrate von acht Prozent für den Mai – und Kogler hat sich entschuldigt. Er habe in der Hitze des Gefechts diesen "völlig verfehlten und falschen Begriff" gewählt. Er habe gemeint, dass sich all die Forderungen nach Teuerungsabgeltung "nicht ausgehen" werden. Das wäre völlig unfinanzierbar. Und wir alle müssten durch den russischen Krieg zumindest mit einem zeitweisen Wohlstandsverlust rechnen.

Mag sein, aber man kann schon ein bisserl hysterisch werden, wenn man sich ansieht, dass ganz ohne Ukraine-Krieg die Wohnungspreise schon seit längerem enorm gestiegen sind. Konkret ist der Preis für eine durchschnittliche Eigentumswohnung seit 2015 in Österreich um 44 Prozent gestiegen.

Das macht den russischen Oligarchen nichts, die sich bei uns in Eins-a-Lagen eingekauft haben, aber junge Leute brauchen wohlhabende Eltern oder Großeltern, um sich Eigentum leisten zu können. Ob die Politik da nachhaltig etwas dagegen machen kann, ist die Frage. Aber es wäre schon nett, würden uns Werner Kogler und die anderen in der Regierung mit reflexartigen "Hysterie"-Vorhalten verschonen. (Hans Rauscher, 4.6.2022)