Behördeninformation zufolge stammen die meisten Migrantinnen und Migranten aus Tunesien, Pakistan, Syrien und dem Sudan.

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Rom – 566 Migrantinnen und Migranten sind innerhalb von 24 Stunden auf Lampedusa eingetroffen. Neun Boote mit insgesamt 281 Personen an Bord erreichten laut Behördeninformationen allein in der Nacht auf Montag die süditalienische Mittelmeerinsel. Im Flüchtlingslager Lampedusas sind 880 Menschen untergebracht, obwohl die Einrichtung lediglich über 350 Plätze verfügt.

Die meisten Migrantinnen und Migranten stammen aus Tunesien, Pakistan, Syrien und dem Sudan, hieß es. Seit Anfang 2022 trafen über 20.000 Migranten nach Seefahrten über das Mittelmeer in Italien ein, wie das Innenministerium in Rom am Montag mitteilte. Im Vergleichszeitraum 2021 waren es 14.962 gewesen.

Spannungen in Rom

Das deutsche Rettungsschiff "Sea-Watch 3" wartet indes mit 310 Menschen an Bord auf einen Landehafen. Die Geflüchteten an Bord waren bei fünf verschiedenen Einsätzen im Mittelmeer in Sicherheit gebracht worden.

Die Fluchtbewegungen sorgen für Spannungen in Rom. Der Chef der in Italien mitregierenden Rechtspartei Lega, Matteo Salvini, beschuldigte Innenministerin Luciana Lamorgese, nichts zu unternehmen, um die Einwanderung zu bremsen. "Im Innenministerium scheint niemand daran interessiert zu sein, die Grenzen zu kontrollieren und Anlandungen zu vermeiden", protestierte Ex-Innenminister Salvini in einem TV-Interview am Montag. (APA, red, 6.6.2022)