Dottore Marko rudert zurück.

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Wien – Beim Formel-1-Rennstall Red Bull Racing ist man nach "Copygate"-Vorwürfen in Richtung Aston Martin mittlerweile zurückgerudert. "Stand der Dinge ist, dass wir konkret nichts beweisen können und das auch nicht weiterverfolgen, weil wir Aston Martin nicht als direkten Konkurrent von uns sehen", sagte Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko in einem aktuellen Video-Interview des Fachportals "Motorsport-Total.com". "Was man nicht schwarz auf weiß beweisen kann, soll man lassen."

Vor dem Großen Preis von Spanien vor fast drei Wochen hatte es große Aufregung wegen der Ähnlichkeit des erneuerten Aston Martin mit den Autos aus der Red-Bull-Fabrik gegeben. "Wir werden der Sache bis ins Detail nachgehen", kündigte Marko in Montmelo im Sky-Interview an und legte nach: "Es gibt Evidenzen, dass Daten runtergeladen wurden." Der Motorsport-Weltverband untersuchte daraufhin, ob Aston Martin Aerodynamik-Teile regelwidrig kopiert hat, kam aber zu dem Schluss, dass dies nicht der Fall gewesen sei.

Nun erklärte Marko, dass Red Bull die Angelegenheit "nicht mit einer großen Akribie" verfolgen werde. "Ich habe gesagt, es wurden Daten heruntergeladen. Aber ich habe nicht gesagt, wohin sie gegangen sind." Das Team hätte gerne vonseiten der FIA "eine Klarstellung, wie weit kann man gehen. Denn wir haben ja ein Junior-Team, AlphaTauri, und wenn man das konsequent auslegt (...), müsste AlphaTauri ähnlicher, näher an Red Bull dran sein." (APA, 6.6.2022)