Wien – "Das kalte Haus" heißt der neueste "Tatort"-Streich aus Dresden und darum geht es: Kathrin Fischer (Amelie Kiefer) ist verschwunden. Ihr Mann Simon (Christian Bayer) hat die Polizei verständigt und das Haus verlassen – er macht sich auf eigene Faust auf die Suche nach seiner Frau. Die Dresdner Ermittlerinnen Karin Gorniak (Karin Hanczewski) und Leonie Winkler (Cornelia Gröschel), die am Vorabend von Karins Geburtstag schon auf eine ausgelassene Partynacht eingestellt waren, und ihr Chef Schnabel (Martin Brambach) leiten eine großangelegte Suche nach Kathrin Fischer ein.

Foto: ORF/MDR/Hardy Spitz

Im Haus der Fischers finden sie eine Menge Blut der Vermissten, alles deutet auf ein Gewaltverbrechen hin. Wurde Kathrin Fischer getötet oder entführt? Sie ist keine Unbekannte – fürs Internet dreht die Diplom-Psychologin, die seit Längerem nicht mehr praktiziert, als "Glückssucherin" regelmäßig Videos über "Schritte zum Glück". Sogar Schnabel kennt sie und outet sich seinen Kolleginnen gegenüber als Fan. Als die Kommissarinnen in Kathrin Fischers Aufnahmestudio einen gepackten Koffer finden, werden sie stutzig. Wollte sie ihren Mann verlassen?

"Regisseurin Anne Zohra Berrached inszeniert einen verstörend-packenden Fall, der zum Besten gehört, das der Tatort zu bieten hat. Auch in puncto Musik – eine Empfehlung", schreibt Oliver Mark im TV-Tagebuch des STANDARD.

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Begeistert zeigt sich auch Christian Buß von "Spiegel Online". Er vergibt acht von zehn Punkten und schreibt: "Bemerkenswert, wie perfide lustvoll dieser Beziehungskrimi mit dem Unterbewussten spielt: Ob das schwarze Kanalysystem unter Dresden wohl 'das Dunkel eines tiefen, traurigen Sees' ist, das der Mann am Anfang des Krimis besungen hat? Und ob der lyrische Tyrann darin seinen Engel versenkt hat?"

Und was meinen Sie? Top oder Flop? (red, 6.6.2022)

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