Die zweite Ausgabe der Austria-for-life-Show geht vor dem Schloss Schönbrunn über die Bühne.

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Wie Zeitreisen geht, das weiß der frühere Life-Ball-Organisator Gery Keszler spätestens seit Mai 2021. Da bespielte er den Wiener Stephansdom mit der Corona-Benefizshow Austria for Life, die große österreichische Krisen im Laufe von sieben Jahrhunderten inszenierte. Nun stehen der Termin und der Austragungsort für die zweite Auflage fest: Wie Keszler am Dienstag bekannt gab, steigt die Show am 10. September vor dem Schloss Schönbrunn. Und wieder wird dabei eine Brücke in die Vergangenheit geschlagen.

Konkret wird sich eine Schulklasse mit ihrer Lehrerin, dargestellt von Schauspielerin Elke Winkens, auf eine Expedition in die Geschichte begeben. Gestartet wird zu Maria Theresias Zeiten, das Ziel ist die Episode um die Verfassungsnovelle im Jahr 1929. Die Idee dahinter sei, aus historischen Krisen für die gegenwärtigen – allen voran Ukraine-Krieg, Teuerung, Klimawandel und Pandemie – zu lernen, sagte Keszler. "Wir wollen Mut machen und Solidarität zeigen mit jenen, die es am härtesten trifft."

Psychologische Hilfe für junge Menschen

Dazu zählen für Keszler, der die Show über den Life-Ball-Trägerverein Life+ organisiert, allen voran Kinder und Jugendliche. Dieser Gruppe wird diesmal der Reinerlös der Show zugutekommen – und zwar über die Initiative Österreich hilft Österreich, an die die gesammelten Spenden gehen. Hinter der Initiative stehen die Hilfsorganisationen Caritas, Diakonie, Hilfswerk, Rotes Kreuz, Samariterbund und Volkshilfe, den Ehrenschutz hat Bundespräsident Alexander Van der Bellen inne.

Im Vorjahr wurden im Rahmen der Show beim Stephansdom rund 750.000 Euro gesammelt.
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Der "Pausenschalter von zwei Jahren Pandemie", das Fehlen sozialer Kontakte und Homeschooling hätten sich negativ auf junge Menschen ausgewirkt, erklärte Keszler. All das und die anderen gegenwärtigen Krisen würden nun psychosoziale Hilfe und Unterstützung in Sachen Bildung für Kinder und Jugendliche erfordern. Und dafür werden am 10. September Promis an 40 Spendentelefonen Geld sammeln.

80 Pferde und ein Krönungswagen

Im Ehrenhof des Schlosses Schönbrunn wird für die Benefizshow eine riesige Rampe samt Bühne aufgebaut – in Anlehnung an eine Konstruktion des Barockarchitekten Johann Bernhard Fischer von Erlach, die einst an diesem Platz existierte. 150 Darsteller aus Musik und Schauspiel werden dort auftreten.

Dazu kommen 80 Pferde von Gestüten aus Böhmen, Ungarn, Slowenien, der Slowakei und Österreich. Mit dabei ist auch das Bundesgestüt Piber, wo die berühmten Lipizzaner-Hengste aufwachsen. Jedes teilnehmende Pferd habe einen eigenen Betreuer, für die Tiere werde eigens ein 140 Meter langes Zelt aufgebaut, betonte Keszler.

Bei der Show werden die Pferde Kutschen aus drei Jahrhunderten über die Bühne ziehen. Darunter: eine detailgetreue Nachbildung des Krönungswagens von Joseph II. Sie soll nach dem Auftritt als Geschenk an die Republik Österreich gehen.

Mit Publikum vor Ort geplant

Zu sehen sein wird die diesjährige Austria-for-Life-Ausgabe im ORF und auf dem Privatsender Puls 24. Zusätzlich gibt es 4.000 Sitzplätze im Ehrenhof. Denn die Veranstaltung soll, im Unterschied zur Premiere im Vorjahr, mit Publikum über die Bühne gehen – sofern es Corona zulässt. "Wir hoffen wirklich, dass uns im Herbst kein bösartiges neues Virus erwischt", sagte Keszler. Karten für die Veranstaltung sind ab sofort erhältlich. (Stefanie Rachbauer, 7.6.2022)