Gesundheits- und Sozialminister Johannes Rauch beehrte wieder die "ZiB 2".

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Es ist nun also schon ein Weilchen her, dass Gesundheits- und Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) in dieser seiner stressbeladenen Funktion erstmals die ZiB 2 beehrte und Armin Wolf fast resignieren ließ. Erst Stunden im Amt, konnte oder wollte der Neuling inhaltlich nicht gerade brillieren. Es ging um Corona und Impfpflicht, und angesichts nur winziger Informationsgeschenke schlug Wolf mittendrin vor, das Interview einfach vorzeitig abzubrechen. So bringe das nichts.

Das war im März. Inflation und Preissteigerung waren noch keine Panikthemen, was sich längst gründlich geändert hat. Und ja, auch der Minister hinterließ nun einen etwas substanzvolleren Eindruck, es ging natürlich um das gerade in Entstehung befindliche Entlastungspaket. Im Sinne der Treffsicherheit solle es nach Rauch vor allem den Wenigstverdienern zugutekommen. Er wolle diesbezüglich seine "Stimme jenen geben, die keine haben". Grundsätzlich? Da gehe es bei der Hilfe um Einmalzahlungen und um strukturell nachhaltige Maßnahmen, das System müsse "teuerungsfest" gemacht werden. Mit Koalitionspartner ÖVP sei darüber natürlich erst zu verhandeln. Dennoch wirkten die ministeriellen Absichten irgendwie konkret. Wolf schien nur bei der Frage, warum die Hilfe nicht sehr bald komme, besonders nachzubohren.

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Ja, final ging es doch noch um die Pandemie, die Zahlen steigen – zwar nicht so wie die Inflation, aber doch wieder. Rauch wirkte weiter ernst, er weckte allerdings auch hier keine Erinnerungen an seinen ersten ZiB 2-Auftritt, als er mit seiner wortreichen Info-Askese nicht nur den Moderator leicht verärgert zurückgelassen hatte. (Ljubiša Tošić, 8.6.2022)