Welt-Werbemarktführer Google – als Logo – beim Weltwirtschaftsgipfel in Davos.

Foto: REUTERS/Arnd Wiegmann

Wien – Internationale Digitalkonzerne wie Google, Meta und Tiktok haben zu Jahresbeginn mehr Werbegeld in Österreich eingenommen als alle klassischen Medien wie TV, Radio, Print, Plakat sowie Prospekt zusammen. Das lässt sich aus den Einnahmen des Finanzministeriums aus der Digitalsteuer und der Werbeabgabe hochrechnen.

Digitalkonzerne vor klassischen Medien

Im Jänner 2022 nahmen Google und Co in Österreich 146 Millionen Euro mit Werbung ein, klassische Medien 128 Millionen Euro. Im Februar setzten internationale Digitalkonzerne in Österreich schon 184 Millionen Euro mit Werbung um, klassische Medien zusammen 122 Millionen. (Mehr zur Hochrechnung unten im Infokasten).

Im Jänner und Februar 2021 lagen die Werbeumsätze digitaler Weltkonzerne noch knapp über jenen der klassischen Medien in Österreich.

50 Prozent Plus im Februar für Digitalkonzerne

Im Jänner und Februar 2022 haben vor allem die Einnahmen aus der Digitalsteuer deutlich zugelegt. Hochgerechnet steigerten sich die Werbevolumina internationaler Digitalkonzerne von 118 Millionen Euro im Jänner 2021 auf 146 Millionen Euro im Jänner 2022. Im Februar 2022 legten sie im Jahresvergleich um 50 Prozent zu – von 122 auf 184 Millionen Euro.

Die Werbeeinnahmen klassischer Medien legten im Jänner leicht von 118 auf 128 Millionen Euro zu, im Februar nur noch von 120 auf 122 Millionen.

Weltmarktführer Google

Alphabet/Google ist seit Jahren der Konzern mit den weltgrößten Werbeeinnahmen und konnte seine Werbeumsätze allein 2021 um fast 43 Prozent auf umgerechnet 195 Milliarden Euro steigern. Meta/Facebook/Insta/Whatsapp legte 2021 um 37 Prozent auf fast 110 Milliarden Euro zu.

Zenith-Prognose: 2022 acht Prozent Werbewachstum global, Wachstumstreiber Video

Die Mediaagentur Zenith veröffentlichte am Mittwoch ihre Prognose für das Werbejahr 2022 – eine globale Schätzung. Sie rechnet mit acht Prozent Werbeplus weltweit über alle Medien und Plattformen – und nahm damit ihre zu Jahreswechsel vorausgesagten 9,1 Prozent etwas zurück.

Werbeinvestments in Onlinevideo – laut Zenith mit dem stärksten Werbewachstum – und Social Media werden demnach bis 2024 jährlich um 15 Prozent zulegen.

Die Agentur rechnet zudem mit deutlich teurerer Fernsehwerbung weltweit – mit Preissteigerungen um elf bis 13 Prozent. (red, 8.6.2022)