Auch im Oktober des Vorjahrs erreichten rund 400 Flüchtlinge an Bord des deutschen Rettungsschiffs Sea Watch 3 den sizilianischen Hafen Pozzallo.

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Rom – Zwei Rettungsschiffe mit insgesamt 436 Flüchtlingen an Bord dürfen an Siziliens Küste anlegen. Ihnen wurde von den italienischen Behörden Pozzallo als Landehafen zugewiesen, berichteten italienische Medien am Donnerstag.

344 Menschen befinden sich auf dem deutschen Rettungsschiff Sea Watch 3, darunter 118 Minderjährige, teilte die deutsche Hilfsorganisation Sea Watch mit. Weitere 92 Personen, die am Wochenende vom italienischen Rettungsschiff Mare Jonio gerettet wurden, werden ebenfalls am Donnerstag in Pozzallo von Bord gehen.

Beiden Schiffen wurde von den italienischen Behörden der Hafen von Pozzallo zugewiesen. Die meisten Migranten stammen den Angaben zufolge aus Tunesien, Pakistan, Syrien und dem Sudan.

Spannungen in Regierung

Seit Jahresbeginn sind mehr als 20.000 Migranten nach Seefahrten über das Mittelmeer in Italien eingetroffen, gab das italienische Innenministerium bekannt. Im Vergleichszeitraum 2021 waren es 14.962.

Die neue Flüchtlingswelle sorgt für Spannungen in Italien. Der Vorsitzende der mitregierenden Rechtspartei Lega, Matteo Salvini, beschuldigt Innenministerin Luciana Lamorgese, nichts zu unternehmen, um den Einwanderungsstrom zu bremsen. (APA, 9.6.2022)