Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas sagt, die Zahl der Arbeitslosen sei im Vergleich zum Quartal des Vorjahres um ein Drittel zurückgegangen.

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Wien – In den heimischen Unternehmen gibt es eine verstärkte Rückkehr aus dem Homeoffice an den Arbeitsplatz. Im ersten Quartal 2022 haben 18,8 Prozent der Erwerbstätigen von zu Hause aus gearbeitet, geht aus der Mikrozensus-Befragung hervor. Dies entspreche einem Rückgang von 7,8 Prozentpunkten gegenüber dem ersten Quartal 2021, damals waren es 26,6 Prozent, teilte die Statistik Austria am Donnerstag mit.

10,6 Prozent der Befragten gaben an, wegen der Coronapandemie im ersten Quartal von zu Hause aus gearbeitet zu haben. Auch dieser Anteil ist im Vergleich zum Vorjahr um 7,9 Prozentpunkte zurückgegangen. Geringe Unterschiede gab es laut Statistik Austria bei den Telearbeitsanteilen zwischen Männern (17,7 Prozent) und Frauen (19,2 Prozent). Noch immer wurde umso häufiger von zu Hause aus gearbeitet je höher das Bildungsniveau und je höher die berufliche Qualifikation ist. Die höchsten Telearbeit-Anteile gab es in den Branchen "Information und Kommunikation" (54,9 Prozent) und "Finanz- und Versicherungsdienstleistungen" (44,3 Prozent) und "freiberufliche technische Dienstleistungen" (35 Prozent).

Mehr offene Stellen, mehr Teilzeit

Die deutliche Erholung am heimischen Arbeitsmarkt nach dem coronabedingten Einbruch hat sich weiter fortgesetzt. "Im Vergleich zum 1. Quartal des Vorjahres, das von starken Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie betroffen war, stieg die Zahl der Erwerbstätigen um 4,4 Prozent und die Zahl der Arbeitslosen ging um ein Drittel zurück", so Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas am Donnerstag in einer Aussendung. Außerdem habe die Zahl der zu besetzenden Stellen erneut einen neuen Rekordwert erreicht. "Mit 202.700 wurden so viele offene Stellen gemessen, wie nie zuvor seit Beginn der Offenen-Stellen-Erhebung durch Statistik Austria", sagte Thomas.

Bei der Mikrozensus-Befragung gab im ersten Quartal 2022 jede zweite Frau (51 Prozent) aber nur jeder achte Mann (12,5 Prozent) an, Teilzeit zu arbeiten. Im Vergleich zum ersten Quartal 2021 stieg die Teilzeitquote bei Männern um 1,2 Prozentpunkte und bei Frauen um 2,6 Prozentpunkte.

65.600 Nicht-Erwerbspersonen zwischen 15 und 64 Jahren suchten im ersten Quartal nicht aktiv nach Arbeit, wären aber grundsätzlich gerne erwerbstätig und hätten innerhalb von zwei Wochen einen neuen Job aufnehmen können. Diese Personengruppe wird von Statistikern als "stille Reserve" oder "stille Arbeitsmarktreserve" bezeichnet. Die "stille Reserve" hat sich im Vergleich zum Vorjahresquartal laut Statistik Austria um 100.500 Personen "massiv verkleinert". (APA, 9.6.2022)