In italienischen Badeanstalten sorgt man sich kurz vor der Hochsaison wegen eines eklatanten Bademeister-Mangels.

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Für Italiens Strandtourismus könnte es heuer eine Super-Saison werden. Jesolo zum Beispiel meldete bereits zu Ostern einen Besucherrekord, das lässt auf einen sehr guten Sommer schließen. Gebe es da nicht ein Problem, dass den Italienern die Parade verhageln könnte: die Badeanstalten suchen händeringend nach Personal, konkret Bademeistern bzw. Rettungsschwimmerinnen. Laut einem Bericht des italienischen Nachrichtenportals Tgcom24 beklagt Italiens Verband der Badeanstalten, Confcommercio, dass an so gut wie allen Küstenabschnitten im Land Bademeister fehlen. Von 3.000 bis 4.000 offenen Stellen ist die Rede, das sind 30 bis 40 Prozent der benötigten Gesamtzahl an Bademeistern.

Der "Messaggero" weist darauf hin, dass sich daraus ein Riesenproblem ergeben könnte. Denn jede Einrichtung brauche pro hundert Meter Strand einen Bademeister. So steht es im Gesetz. Doch wie es aussieht, wird das in der kommenden Hochsaison kaum möglich sein, wie das Tgcom24 schreibt. Nun könnten in Italien zahlreiche Strände geschlossen werden.

Der Grund für den Mangel laut Travelbook: Während des Corona-Lockdowns wurden keine Rettungsschwimmer-Kurse mehr angeboten. Und viele, die bereits vor Corona als Rettungsschwimmer gearbeitet hatten, haben sich inzwischen andere Jobs gesucht. Zudem wollen viele junge Leute vor allem an den Wochenenden nicht arbeiten, obwohl sie gerade dann am meisten gebraucht werden. In Latium etwa würden jetzt kostenlose Kurse für die Ausbildung von Rettungsschwimmern in letzter Minute organisiert. Einige Betreiber würden in der eigenen Verwandtschaft nach passendem Personal suchen. (red, 9.6.2022)