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Wien – Das Loch im Rasen des Wiener Ernst Happel Stadions hat den ÖFB tagelang auf Trab gehalten. Erst am späten Mittwochabend kam die UEFA-Freigabe für das Nations-League-Spiel gegen Fußball-Weltmeister Frankreich, schon davor hatte das Malheur weit über Österreich hinaus für Schlagzeilen und einen beträchtlichen Imageschaden gesorgt. Der ÖFB ist im Prater-Oval Mieter, als Eigentümer fungiert die Stadt Wien.

Klagenfurt, Salzburg, Innsbruck, Linz

ÖFB-Geschäftsführer Bernhard Neuhold verzichtete am Donnerstag auf öffentliche Schuldzuweisungen, machte aber deutlich, dass man künftig für Länderspiele verstärkt in die Bundesländer ausweichen könnte. "Bezüglich Länderspiel-Austragungsorte befinden wir uns in einem ständigen Evaluierungsprozess. Die Alleinstellung des Happel-Stadions ist die Kapazität, aber natürlich machen wir uns Gedanken, wie die mittelfristige Zukunft aussehen kann", sagte der Niederösterreicher am Donnerstag.

Als Alternativen nannte Neuhold unter anderem Klagenfurt, Salzburg und Innsbruck. "Außerdem bekommen wir nächstes Jahr in Linz ein neues Stadion mit moderner Infrastruktur dazu", erklärte der Geschäftsführer. "Es ist eine Überlegung, verstärkt in die Bundesländer auszuweichen, das hängt aber auch von den Gegnern ab."

Grünes Licht

Vorerst ist einmal die Erleichterung groß, dass die Partie gegen Frankreich wie geplant ausgetragen werden kann. "Es gibt keine Indizien, die dafür sprechen, dass der Untergrund weitere Schwachstellen aufweist", betonte Neuhold.

David Alaba waren nach eigenen Angaben im Spiel gegen Dänemark und tags zuvor im Abschlusstraining keine gröberen Rasenprobleme aufgefallen. "Der Platz war in Ordnung, der Rasen war für uns Spieler vielleicht ein bisschen zu hoch", erklärte der Real-Madrid-Profi und ergänzte: "Der Platz wurde untersucht und grünes Licht gegeben, dementsprechend machen wir uns ein bisschen weniger bis keine Sorgen."

Ausweichvarianten Hütteldorf und Favoriten

Teamchef Ralf Rangnick meinte, ein Stromausfall und ein Loch im Rasen am selben Tag seien äußerst ungewöhnlich. "Ich hoffe, dass so etwas in den nächsten 30 Jahren nicht mehr passiert", erklärte der Deutsche, der als Ausweichvarianten auch die Arenen von Rapid und Austria ins Spiel brachte. (APA; 9.6.2022)