Der ehemalige US-Präsident und seine Kinder, Don junior Trump (ganz rechts) und Ivanka Trump, können die Aussage verweigern, sofern sie Gefahr laufen sich selbst zu belasten.

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New York/Washington – Im Zuge von Ermittlungen zu Finanzgeschäften seiner Firmen sollen der ehemalige US-Präsident Donald Trump und seine Kinder Don junior und Ivanka im Juli unter Eid aussagen. Nach Angaben eines neuen Dokuments vor einem Gericht im Bundesstaat New York ist geplant, dass sie vom 15. Juli an über mehrere Tage lang zu Geschäftspraktiken der Trump Organization Fragen vom Büro der New Yorker Generalstaatsanwältin Letitia James beantworten.

Allerdings könnten die Trumps dem entgehen, falls einem Einspruch vor einem Berufungsgericht stattgegeben würde. Ein Richter hatte bereits im Februar entschieden, dass Trump, Don junior und Ivanka aussagen müssen. Die Anwälte der Familie hatten versucht, gegen diese Entscheidung vorzugehen und die Ermittlungen zu stoppen – bisher erfolglos.

Trump bezeichnete Ermittlungen als Hexenjagd

Bei den umfassenden, zivilrechtlichen Untersuchungen von James geht es unter anderem um den Verdacht, dass Trumps Firma falsche Angaben zum Wert ihrer Immobilien gemacht hat, um Kredite zu bekommen oder sich Preisvorteile zu erschleichen. Trump bezeichnete die Ermittlungen bereits in der Vergangenheit als "Hexenjagd" und warf der Demokratin James vor, ihre Untersuchung sei politisch motiviert.

Der 75-jährige Trump und seine Kinder können die Aussage verweigern, falls sie sich ansonsten selbst belasten. Trumps Sohn Eric, der in der Sache bereits unter Eid aussagen musste, machte während seiner Befragung mehrere Hunderte Male von diesem Recht Gebrauch. Allerdings könnte ein solcher Schritt in einem möglichen Prozess nachteilig ausgelegt werden. Donald Trump ist Gründer der Trump Organization, seine beiden Söhne Donald Trump junior und Eric Trump sind die Vizepräsidenten des vor allem im Immobilienbereich tätigen Firmen-Konglomerats. (APA, 9.6.2022)